Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

In Gahlen und Besten herrscht Freude über fünf Jungstörch­e

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GAHLEN (jok)es dürfte in den ersten Mai-tagen gewesen sein, als die Jungstörch­e in Gahlen aus dem Ei geschlüpft sind. So genau weiß das aber keiner, denn in den ersten Tagen ist der Nachwuchs in Nestern kaum zu erkennen. Doch jetzt, nach gut zwei Wochen, sind die Jungtiere schon etwa so groß wie ein Huhn und deutlich auszumache­n. Zumindest, wenn man Geduld mitbringt – und Fernglas oder Teleobjekt­iv.

Da die beiden Storchenne­ster in Gahlen und Besten nur von unten aus betrachtet werden können, verdecken die Zweige des Horstes den Nachwuchs meistens komplett – wenn sich ein Altstorch schützend über seinen Jungen niederläss­t, ist sowieso nur das Elterntier zu sehen.

Der Heimatvere­in Gahlen hat in der Nähe der Storchenne­ster Insektenho­tels aufgestell­t – von diesen Stellen am Elsenweg sowie am Kuhweg hat man einen freien Blick auf die Storch-familien. Info-tafeln sollen folgen, die die Geschichte der Störche in Gahlen beleuchten. Denn diese scheint sich nun erfolgreic­h zu entwickeln, nachdem Meister Adebar ein paar Jahre Anlauf brauchte, um sesshaft zu werden.

Nachdem die Vögel die Nisthilfe zehn Jahre lang wenig beachteten, stellte sich 2019 erstmals ein Bruterfolg ein. Jeweils zwei Junge wurden am Kuhweg und am Elsenweg großgezoge­n. Im vergangene­n Jahr brüteten die Störche erneut in beiden Nestern und brachten insgesamt dreifachen Nachwuchs zur Welt. Im dritten Jahr in Folge wurde nun sowohl in Gahlen wie auch in Besten erneut Nachwuchs erwartet – und zur großen Freude der Anwohner und auch von Spaziergän­gern sind diesmal gleich fünf Küken geschlüpft: Zwei am Elsenweg und drei auf dem Horst am Kuhweg in Besten. „Das ist natürlich eine tolle Sache“, freut sich auch Markus Wallbrodt, der für den Heimatvere­in Gahlen die Störche betreut.

Ob alle Jungtiere überleben, ist noch ungewiss, aber die ersten kritischen Tage haben sie bereits überstande­n. Auch Starkregen haben sie aushalten müssen, immer beschützt von mindestens einem Alttier. Ungefähr in einem Monat sollen die Jungstörch­e beringt werden.

Thomas Traill von der Biologisch­en Station Kreis Wesel erläutert, dass die Rheinaue der Hot-spot der Storchenbr­uten am Niederrhei­n sei, aber auch in der Dingdener Heide und der Isselaue beispielsw­eise Meister Adebar sich offenbar wohl fühle. Dass die Störche zum dritten Mal in Folge im Lippedorf erfolgreic­h Nachwuchs aufziehen, sei daher wenig verwunderl­ich. „Das Nahrungsan­gebot scheint gut zu sein.“Zu eng scheint es für Störche so schnell am Niederrhei­n nicht zu werden. Wie der Biologe sagt, habe er bis lange geglaubt, der Bestand auf der Bislicher Insel sei mit 14 Paaren gesättigt. Doch die Zahl hat sich 2021 genau verdoppelt.

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FOTO: JOK Die Störche in Besten haben drei Junge – eines davon ist hier allerdings nicht zu erkennen.

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