Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Superintendent will Widerspruch gegen die Gewalt
DINSLAKEN/WALSUM (RP) Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Dinslaken, Friedhelm Waldhausen, äußert in einem offenen Brief an die Kommunen Dinslaken, Voerde, Hünxe, Schermbeck sowie den Bezirksbürgermeister in Walsum seine Sorge über die kriegerischen Auseinandersetzungen in lsrael und Palästina und Antisemitismus in Deutschland. Mit „Erschrecken und großer Sorge“verfolgten die Gemeinden des Kirchenkreises den Nahost-konflikt, so Waldhausen. Mit den Menschen der Kirchen- und Bürgergemeinden hoffe er „auf eine umgehende Einstellung der mörderischen Gewaltspirale, die von beiden Konfliktparteien betrieben wird“.
ln den Fürbitten „sind wir bei den durch Raketenangriffen und Bombenabwürfen Getöteten und Verletzten. Darunter sind viele Kinder“. Die Gemeinden fühlten sich mit den Eltern und den Angehörigen in ihrer Trauer verbunden. Auch in Deutschland zeige sich „der Ungeist von Hass und Gewalt. Er gipfelt in offenem Antisemitismus, in Anschlägen auf Synagogen, jüdische Einrichtungen und Mahnmale. Der Diebstahl und das Verbrennen der israelischen Staatsflagge, die vor dem Rathaus in Dinslaken hing, lassen mich Schlimmes in Bezug auf ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung befürchten“.
Superintendent Waldhausen fordert Widerspruch und Widerstand von allen demokratischen Kräften. Es gebe keinerlei Rechtfertigung für solche Gewalt. Er möchte allen Mitbürgern jüdischen Glaubens seine tiefe Solidarität angesichts solcher Übergriffe aussprechen.