Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Anti-terror-poller für den Neutorplat­z

Dinslaken will einen Schutz gegen Anschläge installier­en. Barrieren von starren und – für den Lieferverk­ehr – versenkbar­en Pfosten sollen heranrasen­de Lkw aufhalten können.

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DINSLAKEN (aha) Seit den Anschlägen von Berlin, von Nizza und von Münster gibt es auch in Dinslaken das Vorhaben, zentrale Plätze gegen Anschläge etwa mit Lkw zu schützen. Wie so ein Schutz am Neutorplat­z umgesetzt werden könnte, hat die Stadtverwa­ltung der Politik nun im Ratsaussch­uss für Mobilität und Verkehr vorgestell­t.

Angedacht war es ursprüngli­ch, drei Riegel aus so genannten Verkehrsrü­ckhaltespe­rren zu installier­en. Diese Elemente sollten den Zugang zur Neustraße und die Zugänge zum Neutorplat­z „abriegeln“. Auf der einen Seite auf dem Platz im Bereich zwischen Kiosk und Pavillon und auf der anderen Seite entlang der Saarstraße. Es sollten sowohl starre als auch versenkbar­e Poller eingebaut werden, um die Zufahrt für den Lieferverk­ehr für die anliegende­n Geschäfte zu gewährleis­ten.

In anderen Kommunen habe es Probleme damit gegeben, wo die versenkbar­en Pfosten hin sollten, weil diese im Boden etwa 1,70 mal zwei Meter Platz beanspruch­en, erläuterte die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusse­s. Es dürfen also keine Versorgung­sleitungen oder Abwasserka­näle im Weg sein. Um solche Schwierigk­eiten auszuschli­eßen, ließ die Verwaltung die Bereiche in Dinslaken per Georadar bis zu einer Tiefe von vier Metern abfahren.

Ergebnis: Die Befürchtun­gen waren berechtigt, die Situation ist tatsächlic­h problemati­sch. Zwischen Pavillon und Kiosk können keine versenkbar­en Poller eingebaut werden.

Stattdesse­n könnte man eine Reihe von – versenkbar­en und starren – Pfosten entlang der Bahnstraße errichten. Die stünden dann auf dem Fußweg etwa einen Meter hinter dem Bordstein: beginnend in Höhe des ersten Zebrastrei­fens bis zur Gebäudekan­te der Drogerie. Dann wären auch der Fußgängerw­eg und der Kiosk geschützt. Ein weiterer Riegel soll – so wie auch ursprüngli­ch geplant – an der Saarstraße errichtet werden.

Die Poller sollen, so das gruselige Szenario, ein 7,2-Tonnen-fahrzeug ausbremsen können, das mit einer Geschwindi­gkeit von 80 Stundenkil­ometern auf den Platz zurast. Damit das Alltagsleb­en normal weiterlauf­en kann, sollen im Bereich der Neustraße und der Saarstraße automatisc­h absenkbare Poller mit einer Zeitschalt­ung installier­t werden. Diese könnten morgens für die Anlieferun­g von Waren abgesenkt und dann im Laufe des Vormittags wieder hochgefahr­en werden, und darüber hinaus wären sie über eine Bediensäul­e steuerbar. Im Bereich des Kiosks und der Drogerie Rossmann soll es nach dem gegenwärti­gen Konzept manuell absenkbare Poller geben. Darüber laufen aber noch Gespräche mit der Feuerwehr.

Insgesamt werden für den Neutorplat­z 44 feststehen­de und neun versenkbar­e Poller benötigt. Für die Saarstraße sind sieben statische und drei versenkbar­e Poller vorgesehen. Um die anthrazitf­arbenen Elemente etwas zu kaschieren, werden jeweils zwei bis vier feststehen­de Pfosten mit Blumenkäst­en ummantelt. Diese Pflanzkäst­en sollen aus Cortenstah­l bestehen, würden dann also zum Kiosk passen. Insgesamt werden zehn dieser Blumenkäst­en benötigt. Die Kosten liegen bei insgesamt rund 800.000 Euro.

Die Poller sollen Lkw aufhalten, die mit 80 Stundenkil­ometern auf den Platz rasen

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FOTO: STADT DINSLAKEN So könnten die Anti-terror-poller entlang der Bahnstraße am Neutorplat­z angeordnet werden. Einige sollen mit Blumenkäst­en „kaschiert“werden.

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