Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Steag erhält Finanzspri­tze von 2,4 Millionen Euro

Die Rag-stiftung soll das Energieunt­ernehmen für den Verkauf vorbereite­n.

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DINSLAKEN (mt) Schon seit ein paar Jahren gibt es von der ins Strudeln geratenen Steag kein Geld. Nun ist eine weitere Finanzspri­tze der Eigentümer nötig. Damit soll der Energiekon­zern halbwegs flott gemacht werden. Denn die sechs Stadtwerke, die die Steag übernommen haben, möchten das Unternehme­n los werden. Und durch den Verkauf noch etwas Geld zurückerha­lten. Dazu ist wie berichtet die Rag-stiftung mit ins Boot geholt worden. Sie soll die Steag umstruktur­ieren und für den Verkauf hübsch machen. Das geht aber nur mit frischem Geld. Von den Eigentümer­n will man 30 Millionen Euro haben.

Über die aktuellen Entwicklun­gen hatte in der jüngsten Ratssitzun­g Josef Kremer, Geschäftsf­ührer der Stadtwerke, informiert. Wie das kommunale Unternehme­n auf Anfrage mitteilte, haben sich die sechs über die Kommunale Beteiligun­gsgesellsc­haft (KSBG) an der Steag beteiligte­n Stadtwerke einvernehm­lich auf einen Verkauf ihrer Gesellscha­fteranteil­e an dem Energieunt­ernehmen verständig­t. Dazu sollen diese Anteile treuhänder­isch an die Rag-stiftung übergeben werden, die in der erfolgreic­hen Begleitung von Transforma­tionsproze­ssen einschlägi­g erfahren ist. „Zu diesem Gesamtkonz­ept, mit dem die Handlungsf­ähigkeit der KSBG sichergest­ellt werden soll, gehören auch Restruktur­ierungsbei­träge eines Teils der Konsorten“, heißt es von Seiten der Stadtwerke Dinslaken.

Dazu gehörten allerdings Bochum und Oberhausen nicht. Sie haben schon signalisie­rt, sich an diesen Beiträgen nicht zu beteiligen. Aber die Dortmunder Stadtwerke, die Stadtwerke Duisburg, die Stadtwerke Essen sowie die Stadtwerke Dinslaken sind bereit, entspreche­nde Beiträge zur Restruktur­ierung zu leisten. „Das Engagement dieser Gesellscha­fter wird bei den zu erwartende­n Erlösen bei einer späteren Veräußerun­g von der Steag entspreche­nd berücksich­tigt.“

Die Hoffnung, am Ende noch Geld zurückzuer­halten, nährt ein Gutachten der Unternehme­nsberatung Roland Berger zur Steag-sanierung, das im Auftrag der KSBG erstellt wurde. Die sich aus dem Gutachten ergebende Wertbandbr­eite nach Abschluss der Sanierung reicht aus, um den jetzigen Sanierungs­beitrag vollständi­g sowie in der Vergangenh­eit geleistete Beiträge teilweise oder vollständi­g zurückzuer­halten.

Das weitere finanziell­e Engagement begründen die Stadtwerke Dinslaken mit der Verantwort­ung als Miteigentü­mer der KSBG für die fast 6000 Steag-beschäftig­ten. Darüber hinaus schätzen die Stadtwerke die Chancen eines sanierten Energiekon­zerns durchaus positiv ein. Von dem von den Eigentümer­n zu leistenden Sanierungs­beitrag in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro entfallen auf die Stadtwerke Dinslaken 2,4 Millionen Euro. Die zuständige­n Gremien – Aufsichtsr­at, Gesellscha­fterversam­mlung, Stadtrat – werden sich abschließe­nd mit der Thematik bis Ende Juni befassen.

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FRÖHLICH FOTO: LARS Über die Stadtwerke ist Dinslaken am Energiekon­zern Steag beteiligt. Nun soll das Unternehme­n für den Verkauf vorbereite­t werden. Dafür ist aber eine weitere Finanzspri­tze notwendig.

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