Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Buchmanns Giro-traum endet im Krankenhaus
CORTINA D‘AMPEZZO (dpa) Emanuel Buchmanns Traum vom ersten Podiumsplatz bei einer großen Rundfahrt zerplatzte auf einer tristen Brücke im Nordosten Italiens. Mit stark blutendem Gesicht hockte die deutsche Radsport-hoffnung nach einem Massensturz am Pfingstsonntag auf einer hölzernen Leitplanke und ahnte wohl schon, dass der Giro d‘italia für ihn beendet ist. „Es ist das Schlimmste, was uns passieren konnte. Es war unser großes Ziel, Emu auf das Podium zu bringen. Er hatte die Form dazu, war gut im Klassement platziert, und alle haben auf dieses Ziel hingearbeitet“, sagte Jens Zemke, sportlicher Leiter beim Team Bora-hansgrohe. Buchmann hatte in der Gesamtwertung auf Rang sechs gelegen. Als der Giro-tross die 15. Etappe fortsetzte, war Buchmann schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort wurden eine Gehirnerschütterung, Schnitt- und Risswunden sowie Prellungen im Gesicht diagnostiziert. Am Sonntagabend kehrte Buchmann spät ins Teamhotel zurück, am Dienstag steht die Rückreise nach Deutschland an. Die wegen schlechten Wetters drastisch verkürzte Königsetappe mit dem überlegenen Sieg von Top-favorit Egan Bernal aus Kolumbien verfolgte Buchmann am Montag aus der Ferne.
Für eine weitere Planung von Buchmanns Saison ist es momentan noch zu früh. Eine Teilnahme an der Tour de France, die ursprünglich nicht geplant war, rückt auf einmal aber in Reichweite. Wahrscheinlich ist aber, dass Buchmann sich darauf konzentriert, bis zu den Olympischen Spielen, bei denen er im Straßenrennen teilnehmen will, wieder fit zu werden.