Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Virus gehört jetzt zum Alltag
Inzidenzwert
Zu „Spahn warnt vor Hast bei weiteren Lockerungen“(RP vom 8. Mai): Der Inzidenzwert stellt zweifelsfrei einen wichtigen Parameter zur Beurteilung der SarsCov-2-pandemie dar. Er muss es auch weiterhin sein, solange nicht ein Großteil der Menschen geimpft ist. Je mehr aber die Menschen immunisiert werden, desto weniger sollte der Inzidenzwert die maßgebliche Größe bei der Beurteilung der Einschränkungen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich sein. Bundesminister Spahns Aussage, „Wir werden die dritte
Welle nicht alleine durch die Impfung brechen. Wir müssen die Inzidenzen senken“, kann daher für die momentane Situation richtig sein, wird aber von Woche zu Woche mit steigender Anzahl von Geimpften an Bedeutung verlieren. Wir werden immer wieder Corona-infektionswellen und damit mehr oder weniger hohe Inzidenzwerte bezüglich Sars-cov-2 erleben; dieser Virus und seine Mutanten gehören jetzt wie der Influenzavirus und andere Viren zu unserem Alltag. Entscheidend ist aber in Zukunft eben nicht die Höhe der Inzidenzwerte, sondern die latente Gefahr einer Überlastung unseres Gesundheitssystems, speziell die der Intensivstationen. Hoffentlich werden unsere politischen Entscheidungsträger ihre Fixierung auf die Inzidenzwerte bei mehrheitlich durchgeimpfter Bevölkerung verlassen. Dr. med. Karl-heinz Munter per E-mail