Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Covid-19 auf der Haut
Bläschen, Flecken, Geschwüre, Juckreiz: Eine Infektion mit dem Coronavirus betrifft nicht selten auch das Arbeitsgebiet der Dermatologen.
Corinna Z. (42) aus Wesel fragt: „Vor fünf Wochen war ich an Corona erkrankt und bin jetzt genesen. Während der ganzen Zeit hatte ich große rote Flecken auf dem Oberkörper, die schon vor Ausbruch der Krankheit auftraten. Gejuckt haben sie nicht. Kann es sein, dass sie durch Corona verursacht wurden?“
Es ist möglich, dass diese Hauterscheinungen durch das Virus verursacht wurden. Dass sie sich bereits vor Ausbruch der Krankheitssymptomatik zeigten, kann mit einer längeren Inkubationszeit erklärt werden. Eine spanische Studie berichtet, dass etwa 20 Prozent der stationär behandelten Patienten unterschiedliche Hautveränderungen aufwiesen, wobei nicht geklärt ist, ob sie nicht auch medikamentös bedingte Nebenwirkungen sein könnten.
Fest steht: Es gibt keine eindeutige Veränderung, die sofort auf eine Covid-19-erkrankung hinweist. Das Virus präsentiert sich wie ein Chamäleon und zeigt die ganze Bandbreite dermatologischer Symptome. Eine von einem Hautarzt entnommene Gewebeprobe der Hautveränderung jedoch kann einen Hinweis auf Covid-19 geben.
Hauterscheinungen können offenbar auf die Schwere der Erkrankung hinweisen: So zeigen sich Hautblutungen, Blasenbildung an Händen und Füßen, die wie Frostbeulen ausschauen, Gefäßverschlüsse an Fingern und Zehen bei Patienten mit schwerer Beteiligung der Organe, an denen ebenso Gefäßverengungen beobachtet werden, die den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen.
In jener Studie wurden bei Corona-patienten zu 47 Prozent Flecken und Knötchen aufgeführt, die nicht immer mit Juckreiz einhergingen. An zweiter Stelle (19 Prozent) wurden Pusteln und Blasen an Händen und Füßen beobachtet, ebenso häufig nesselsuchtartige Erscheinungen. Weniger häufig (neun Prozent) traten
Die Symptome heilen in den allermeisten Fällen wieder ab
Bläschen am Rumpf auf, die teilweise mit Blut gefüllt waren und stark juckten. Sie erinnern an Windpocken.
Bei älteren Covid-patienten mit schweren Krankheitsverläufen wurden an Rumpf, Händen und Füßen sogenannte Nekrosen beobachtet, wobei Gewebe infolge verminderter Sauerstoffversorgung durch Gefäßverschlüsse abstirbt. Nekrosen werden mit einer Häufigkeit von sechs Prozent erwähnt. Diese Hauterscheinungen treten meistens zeitgleich mit den Symptomen der Covid-19-erkrankung auf, sie können sich aber auch noch danach einstellen. Im Allgemeinen heilen sie ohne Therapie und ohne bleibende Schäden ab.