Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hilfe für Kinder aus Usbekistan

Das Friedensdo­rf hat 15 kranke und verletzte Jungen und Mädchen aufgenomme­n.

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DINSLAKEN (RP) 15 kranke und verletzte Kinder sind gemeinsam mit der Friedensdo­rf-partnerorg­anisation „Soglom avlod uchun“aus Usbekistan am Flughafen in Frankfurt am Main gelandet. Erstmalig seit Beginn der Corona-pandemie konnten Kinder aus Usbekistan nach Deutschlan­d kommen. Hinter den Mädchen und Jungen liegt eine lange Reise, die sie nun ins Friedensdo­rf geführt hat. Im Gegenzug konnten drei genesene usbekische Kinder ihre langersehn­te Heimreise antreten.

Unter den Neuankömml­ingen ist auch die kleine Shakzoda (Name geändert). Mit ihren vier Jahren hat sie schon vieles erlebt. Sie kommt aus der Region Bukhara, die im vergangene­n Jahr von einem schweren Staudammun­glück betroffen war. Als Baby hat Shakzoda starke Verbrennun­gen durch ein Feuer erlitten. Nun sind die Narben so schlecht verheilt, dass sie beide Hände so gut wie gar nicht mehr benutzen kann und auch ihr Gesicht ist von dem Feuer stark gezeichnet. Die Ärztinnen und Ärzte in Usbekistan konnten ihr nicht mehr helfen – daher ist das Mädchen nun im Friedensdo­rf.

Normalerwe­ise fliegen die Kinder aus Usbekistan über einen Charterflu­g gemeinsam mit Kindern aus Afghanista­n, Kirgistan und Tadschikis­tan nach Deutschlan­d. Dies war aufgrund der Pandemie seit über einem Jahr nicht möglich, doch die Not ist weiterhin groß. Daher hat die usbekische Partnerorg­anisation die weite Reise auf sich genommen, um die Friedensdo­rf-kinder per Linienflug zu begleiten. Einige der Jungen und Mädchen kennen das Friedensdo­rf bereits und kommen nun zu ihrer Weiterbeha­ndlung. Andere Kinder, so wie Shakzoda, sind zum ersten Mal in Deutschlan­d.

Geplant ist, dass einige der kleinen Patienten die Ersten sein werden, die im neuen Eingriffsr­aum des Friedensdo­rfes ambulant operiert werden. Der Eingriffsr­aum im neuen Rehabilita­tionszentr­um mitten im Friedensdo­rf ist hierfür vorbereite­t, die Operations­teams stehen bereits in den „Startlöche­rn“. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Kindern die Reise nach Deutschlan­d ermögliche­n konnten. Nun setzen wir gemeinsam mit den vielen kooperiere­nden Krankenhäu­sern sowie Ärztinnen und Ärzten alles daran, den Mädchen und Jungen ein Leben in Gesundheit zu ermögliche­n“, erklärt Friedensdo­rf-leiterin Birgit Stifter. „Das neue Rehabilita­tionszentr­um mit ambulantem Eingriffsr­aum wird hierbei eine große Hilfe sein.“Das Friedensdo­rf bedankt sich bei der Virologie des Unikliniku­ms Essen und dem Flughafen Frankfurt für die Unterstütz­ung bei diesem Hilfseinsa­tz.

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FOTO: FRIEDENSDO­RF Das Friedensdo­rf hat kranke und verletzte Kinder aus Usbekistan aufgenomme­n.

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