Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Preußer soll neuer Fortuna-trainer werden
Mit dem Nachwuchscoach des SC Freiburg soll es bereits eine Einigung geben. Was ihn auszeichnet.
DÜSSELDORF/FREIBURG Nach dem Aus von Uwe Rösler als Trainer von Fortuna Düsseldorf soll ein Nachfolger „zeitnah“präsentiert werden. Während Sportvorstand Uwe Klein verkündete, es werde wohl nicht mehr zwei Wochen dauern, sagte Klaus Allofs, man wolle den Neuen lieber früher als später vorstellen. Nach Informationen unserer Redaktion ist die Entscheidung längst gefallen: Christian Preußer wird Nachfolger von Uwe Rösler bei Fortuna Düsseldorf.
Durch den 3:0-Erfolg der Zweitvertretung des SC Freiburg gegen den SSV Ulm 1846 hat das Vorhaben immer konkretere Züge angenommen. Denn der gewisse Preußer ist noch Trainer der Breisgauer. Selbst unter Fußballfeinschmeckern dürfte der Name nicht jedem ein Begriff sein. Preußer, 37, ist seit fünf Jahren für die U23 des Bundesligisten aus Freiburg verantwortlich.
Sein Team steht aktuell an der Spitze in der Regionalliga-tabelle Südwest – und wäre damit direkter Aufsteiger in die Dritte Liga. Dem SC fehlen nur noch drei Punkte, um ganz sicher zu sein, Elversberg rangiert acht Punkte dahinter und hat im Grunde nur noch theoretische Chancen.
Warum das alles von gewissem Interesse für Fortuna ist? Preußer hat bereits vor mehreren Monaten erklärt, den Verein verlassen zu wollen. Wohin es ihn zieht? Soll eigentlich erst verkündet werden, wenn er mit seinem Team das Ziel erreicht hat. Ist also alles mit dem 37-Jährigen klar und Fortuna wartet nur darauf, bis man öffentlich Vollzug melden kann? Nach unseren Informationen ist die Entscheidung jedenfalls gefallen.
Die „Sportbild“hatte bereits vor einiger Zeit als erste über ein mögliches Interesse der Düsseldorfer berichtet, die „Bild“das Vorhaben noch einmal konkretisiert. Weil Preußer gleichzeitig auch bei etlichen anderen Klubs als Kandidat gehandelt wurde oder noch wird, war es aber nie ein großes Thema.
Preußer gilt als ein echter Bessermacher. In seiner Amtszeit haben viele Nachwuchsspieler den Sprung zu den Profis geschafft. Das hat Begehrlichkeiten in der Branche geweckt. Gleich eine Reihe von Vereinen sollen um seine Gunst buhlen – unter anderem Zweitliga-absteiger Würzburger Kickers.
Tatsächlich soll Fortuna schon länger ein Auge auf Preußer geworfen haben – allerdings galt länger auch Miroslav Klose als Favorit. Klose wiederum soll inzwischen eher dazu tendieren, als Co-trainer Hansi Flick zur deutschen Fußball-nationalmannschaft zu folgen.
Was Preußer nicht vorweisen kann: größere Erfahrungen im Profibereich, und dazu hat er auch noch einen Namen, den (noch) fast niemand kennt. Was er definitiv mitbringt: eine klare Spielidee. Er selbst hat unlängst gesagt: „Es ist jetzt für mich an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen.“
Durch Preußer erhofft man sich bei Fortuna einen nächsten Entwicklungsschritt, vor allem in Sachen Variabilität schien es unter Rösler enge Grenzen zu geben. Preußer kann junge Spieler entwickeln, was in der zukünftigen Fortuna-ausrichtung ein zentraler Punkt ist. Ob er dafür künftig in Düsseldorf verantwortlich ist? Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis diese Meldung offiziell bestätigt wird.