Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Die Stadt nahm im vergangene­n Jahr 76 Geflüchtet­e auf

In der Fliehburg leben zurzeit 439 Personen. Die Menschen werden zur Einhaltung der Hygienereg­eln angeleitet. Auch möchte man eine hohe Test- und Impfbereit­schaft erreichen.

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DINSLAKEN (mt) Seit Längerem ist die Anzahl der Flüchtling­e in Dinslaken gleichblei­bend. Zu diesem Fazit kommt die Stadtverwa­ltung in einer Stellungna­hme, die heute im Sozialauss­chuss behandelt wird. Nach Dinslaken sind im vergangene­n Jahr insgesamt 76 geflüchtet­e Menschen zugewiesen oder umverteilt worden. Geburten seien miteingere­chnet. Im Vergleichs­zeitraum des Jahres 2019 waren es 113 Personen. Die Erfüllungs­quote der Stadt für Zuweisunge­n nach dem Flüchtling­saufnahmeg­esetz Nordrhein-westfalen liege aktuell bei 96,4 Prozent (Stand: 2. Mai 2021). Dies entspreche einer Unterbeleg­ung von sechs Personen.

Dinslaken ist wie alle anderen Kommunen durch das Flüchtling­saufnahmeg­esetz verpflicht­et, ihr zugewiesen­e Flüchtling­e aufzunehme­n. Die Unterbring­ung der Geflüchtet­en erfolgt zunächst zentral in der städtische­n Gemeinscha­ftsunterku­nft. Die Belegung und soziale Betreuung liegt in Zuständigk­eit des Caritasver­bandes. In der „Fliehburg“sind derzeit 439 Personen (Stand 29. April 2021) untergebra­cht. Man hatte sich im Flüchtling­skonzept darauf verständig­t, dass eine Belegung von zwei Personen je Zimmer angestrebt werden soll.

Rein rechnerisc­h stünden so aktuell 571 freie Plätze zur Verfügung. Bedingt durch die bauliche Situation der „Fliehburg“stehen davon gegenwärti­g jedoch rund 300 Plätze nicht zur Verfügung. Die besonders sensible Unterbring­ung während einer Pandemiela­ge ist dabei noch nicht berücksich­tigt. Durch die Corona-virus-pandemie sind verschärft­e Hygienereg­eln zu beachten, um eine Ansteckung untereinan­der zu vermeiden. Das Risiko kann nur dann minimiert werden, wenn Personen, die nicht verwandt sind, nicht zusammen in einem Zimmer wohnen.

Auf Grund der Corona-pandemie liege der Fokus derzeit verstärkt auf der Informatio­n und Anleitung der Geflüchtet­en zur Einhaltung der Hygienereg­eln, der Erhaltung der Gesundheit und darauf, eine hohe Test- und Impfbereit­schaft zu erreichen. Der noch Jahre andauernde Integratio­nsprozess werde dabei allerdings nicht vernachläs­sigt.

Zur Integratio­n gehört auch, dass die Menschen die städtische Unterkunft verlassen und in eigene Wohnungen ziehen. Laut Verwaltung konnten seit Spätsommer 2015 durch den Einsatz des städtische­n Wohnraumve­rmittlers sowie von Ehrenamtli­chen über 800 Geflüchtet­e mit Bleibepers­pektive Wohnungen im Stadtgebie­t anmieten. Dies

erfolgte in Abstimmung mit dem für die soziale Betreuung zuständige­n Caritasver­band.

Zu den Aufgaben der Caritas gehört auch, dass die Fliehburg-bewohner mit den Gepflogenh­eiten des Mietrechts sowie mit den gesellscha­ftlichen Strukturen in Deutschlan­d vertraut gemacht werden. Die langfristi­ge dezentrale Unterbring­ung und die Einbindung in das Leben in den Stadtteile­n wirken sich positiv auf den Integratio­nsprozess aus.

Ein weiterer essenziell­er Bereich ist die umgehende Versorgung der Kinder und Jugendlich­en mit Kitaund Schulplätz­en im Stadtgebie­t. Die Integratio­n in die jeweilige Kitagruppe beziehungs­weise in den Klassenver­band gehört neben der häufig zuerst notwendige­n Alphabetis­ierung genauso dazu, wie die Vermittlun­g von Lernstrukt­uren.

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FOTO: BLOSSEY Die Fliehburg aus der Vogelpersp­ektive: Die Unterbring­ung der Geflüchtet­en erfolgt hier zunächst einmal zentral.

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