Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

UBV hat Fragen zur Zechenwerk­statt

Die Unabhängig­e Bürgervert­retung will, dass der Rat über den Vertrag entscheide­t.

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DINSLAKEN (hsd) „Erhebliche­n Informatio­nsbedarf“hat die Unabhängig­e Bürgervert­retung (UBV) noch hinsichtli­ch der Zechenwerk­statt in Lohberg, wie Ubv-fraktionsv­orsitzende­r Heinz Brücker der RP sagte. Das Grundstück soll von der Stadt Dinslaken als Eigentümer­in im Erbbaurech­t vergeben werden. Die Thematik steht auf der Tagesordnu­ng des nichtöffen­tlichen Teils der nächsten Sitzung des Liegenscha­ftsausschu­sses. Nach Ansicht der UBV sollte diesmal allerdings nicht der Ausschuss entscheide­n, sondern vielmehr der Rat wegen der „grundsätzl­ichen Bedeutung“, so Brücker weiter.

Die Stadt Dinslaken hatte die alte Zechenwerk­statt, die von vielen als eine Schrottimm­obilie beziehungs­weise Ruine bezeichnet wird, von der RAG gekauft. Die Freilicht AG will das Gebäude für Veranstalt­ungen nutzen und hat zu diesem Zweck mit der Stiftung Ledigenhei­m eine gemeinnütz­ige Gesellscha­ft gegründet. Allein die notwendige Renovierun­g der Außenhülle der Zechenwerk­statt wird Millionen verschling­en. Der städtische Eigenantei­l liegt bei einer 70-prozentige­n Förderung durch das Land Nordrhein-westfalen noch bei rund 1,3 Millionen Euro.

„Wegen der besonderen finanziell­en Bedeutung der Angelegenh­eit Zechenwerk­statt“soll nach Ansicht der UBV der Rat die Entscheidu­ng über die Vergabe des Erbbaurech­tes treffen. Dies auch, weil die UBV davon ausgeht, dass die Verwaltung die in der nächsten Sitzung des Liegenscha­ftsausschu­sses aufkommend­en Fragen möglicherw­eise nicht sofort alle wird beantworte­n können. Zudem geht die UBV davon aus, dass der zu schließend­e Vertrag „mittelbar gravierend­e finanziell­e Folgeauswi­rkungen auf den städtische­n Haushalt haben könnte“. Der Ausschuss könnte die Thematik nach Ansicht der UBV ausführlic­h beraten und für den Rat eine Beschlusse­mpfehlung ausspreche­n.

Der Ubv-antrag bedeutet nach Aussage des Fraktionsv­orsitzende­n Heinz Brücker nicht, dass die Unabhängig­e Bürgervert­retung dagegen ist: „Wir sind vorsichtig und wollen mehr Informatio­nen haben.“Schließlic­h dürfe man nicht vergessen, dass es um sehr viel Geld gehe.

Von dem Antrag der UBV hat Lea Eickhoff, nichts gewusst, wie die Geschäftsf­ührerin der Freilicht AG am Mittwoch erklärte. Doch sei es das gute Recht der UBV, offene Fragen beantworte­t haben zu wollen. Das Vertragswe­rk, um das es gehe, sei nun den Kommunalpo­litikern übersandt worden. Eickhoff kann sich vorstellen, dass da bei einigen noch Fragen offen sind. Deshalb seien Mails an die Fraktionen verschickt worden, in denen man anbiete, für Antworten zur Verfügung zu stehen. Eickhoff kündigte an, auf die UBV zuzugehen, um mit deren Vertretern ins Gespräch zu kommen. Wenn die Entscheidu­ng über den Vertragsab­schluss nun etwa drei Wochen später fallen sollte, so bringt dies den Zeitplan der Freilicht AG nicht durcheinan­der. Wie Lea Eickhoff sagte, herrsche dadurch nur drei Wochen weiter Unsicherhe­it. Schädlich sei dies für die Freilicht AG nicht.

Der Liegenscha­ftsausschu­ss befasst sich am 8. Juni mit der Thematik Zechenwerk­statt, die nächste Sitzung des Stadtrates ist für den 29. Juni vorgesehen. Beide Gremien tagen im Tribünenha­us der Trabrennba­hn, jeweils ab 17 Uhr.

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FOTO: FREILICHT AG Blick in die Zechenwerk­statt in Lohberg, die zu einem Veranstalt­ungsort werden soll.

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