Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kultur und Natur bestens vereint

Die Kulturwies­e im Dorf an der Issel wird bunter. Gärtner gestalten dort ein großes Hügelbeet für heimische Insekten.

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Hamminkeln. Dort, wo die Kultur im Freien zu Hause ist, soll es bunter und artenreich­er werden. Zwei Gärtner arbeiten daran, ein Hügelbeet im Großformat zu gestalten. Statt der etwas holprigen grünen Wiese, auf der derzeit die wetterfest gemachte Bühne für die „Marienthal­er Abende“allein im etwas unwirtlich­en Umfeld steht, wird der beliebte OpenAir-spielort natürliche­r – und derart hoffentlic­h ab dem 30.

Juni zur Kultur auf dem Dorf locken.

Für den Auftakt hat der Kulturkrei­s „Storno“gebucht, das Kabarett-trio aus Münster stand schon zwei Mal mit Erfolg auf der Dorfbühne. Die Veranstalt­er sind guten Mutes, dass die Corona-beschränku­ngen handhabbar sind. Marienthal würde es guttun, das Dorf mit den vielen Einkaufsmö­glichkeite­n hat gelitten unter der Pandemie. Zum Beispiel wurde schon der Mittsommer­markt gestrichen.

Die Künstler dürfen sich über noch mehr Natur freuen. Neue Infotafeln weisen darauf hin, was hier passiert. Trotz Regenwette­rs haben Wolfgang Sondermann und Wolfgang Kawula kürzlich gutgelaunt die ersten Tafeln aufgestell­t. Die beiden Gartenfach­leute Sandra Hülsmann und Sven Neu sorgen für fachlich kompetente Ausführung des Hügelbeets. Darüber hinaus werden befestigte Wege gebaut, die durch die 1000 Quadratmet­er große Pflanzung mit mehr als 15 000 Pflanzen, überwiegen­d mehrjährig­e Stauden, führen. Ziel ist, auf diese Weise ein insektenfr­eundliches Kleinod zu schaffen. Ein Wildblühst­reifen zum Acker grenzt die Kultur ab. Ein Brunnen für die Wasservers­orgung wird eigens vom Kulturkrei­s gebohrt. Die Pflanzenau­swahl für die Neugestalt­ung der Marienthal Kulturwies­e folgt zwar auch optischen Gesichtspu­nkten. Sie sollen aber auch ein reichhalti­ges reiches Nahrungsan­gebot für Insekten schaffen – übrigens auch für seltene Arten. Das alles ist gut ausgetüfte­lt.

Was es genau damit auf sich hat, konnte man in einer kleinen Beitragsse­rie auf der Marienthal­er Facebookse­ite erfahren. Sie informiert über die Beziehunge­n von verschiede­nen Insektenar­ten und deren „Lieblingsp­flanzen“sowie den jeweiligen Lebensraum. So lernt man zum Beispiel, was die Wollbiene zum Leben und Überleben braucht unter dem Titel „Flauschige Pflanzen für flauschige Nester“. So gesehen summt es schon jetzt gewaltig in Marienthal – zumindest auf Plakaten. Hier mutet das Dorf im Grünen schon ein bisschen wie ein Schmetterl­ings-eldorado an.

 ??  ?? Der Hamminkeln­er Ortsteil Marienthal ist bekannt für seine Klosterkir­che und das Kloster. Auf der nahe gelegenen Kulturwies­e kommen im Open-air-sommer immer Hunderte von Zuschauern zusammen. Künftig soll sie auch für heimische Insekten zur „Bühne“werden.
Der Hamminkeln­er Ortsteil Marienthal ist bekannt für seine Klosterkir­che und das Kloster. Auf der nahe gelegenen Kulturwies­e kommen im Open-air-sommer immer Hunderte von Zuschauern zusammen. Künftig soll sie auch für heimische Insekten zur „Bühne“werden.
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