Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein neues Zuhause in Düsseldorf
Die Sammlung Abresch, einst im Preußen-museum NRW in Wesel zu finden, zieht ins Haus der Geschichte NordrheinWestfalen. Dort soll sie ab August Teil einer Ausstellung werden. Einige Exponate bleiben im Lvr-niederrheinmuseum.
WESEL (P.H.) Viele Jahre hat die Sammlung des früheren Pfarrers am Willibrordi-dom, Werner Abresch, eindrucksvoll an die Entbehrungen der Nachkriegszeit erinnert oder herangeführt – dann wurden die Original-ausstellungsstücke aus dem Untergeschoss des damaligen Preußen-museums in ein Depot gebracht. Die Exponate passten nicht mehr ins Konzept. Vorangegangen war ein langes Hin und Her, auch eine unverhoffte Verlängerung der Schau gab es. Doch der Wunsch, die Ausstellung auf Dauer in Wesel zu halten, wurde nicht umgesetzt. „Das Vorhaben ließ sich nicht realisieren“, heißt es seitens der Stadt.
Nun steht fest: Die Sammlung Abresch, die den Titel „Lebenszeichen – Nachkriegszeit und Fünfzigerjahre“trug, ist demnächst im Haus der Geschichte Nordrhein-westfalen in Düsseldorf zu sehen. Es entsteht gerade im unter Denkmalschutz stehenden Behrensbau am Rheinufer im Regierungsviertel. Das Gebäude war von 1946 bis 1953 Sitz der ersten Landesregierung.
Einige Teile bleiben allerdings in Wesel. Dazu heißt es in den Unterlagen zum Ausschuss für Kultur und Stadtmarketing: „Exponate, die von besonderer Bedeutung für die Region und die Stadt Wesel sind, sollen auch zukünftig als Dauerleihgabe im Lvr-niederrheinmuseum Wesel präsentiert werden, um so auch die enge Verbindung des Haus der Geschichte Nordrhein-westfalen zur Region Niederrhein und zur Stadt Wesel zu unterstreichen und sichtbar zu machen“.
Viele werden sich noch an die vielen gezeigten Dinge erinnern, die die 50er Jahre ausmachten. Da war das Kleid aus Fallschirmseide genauso wie der Kochtopf aus einem Stahlhelm. Ausgestellt wurde alles, was den Alltag der Menschen damals ausmachte.
Selbst gemachtes Spielzeug, aus Holzresten zusammengezimmerte Schränke, aus Granathülsen gefertigte Vasen und vieles andere mehr. Nahezu alles fand in der Zeit des Mangels eine neue Verwendung, die Not machte die Menschen erfinderisch.
Das Haus der Geschichte Nordrhein-westfalen möchte am 26. August mit einer Ausstellung starten, die sich mit dem 75. Geburtstag von Nordrhein-westfalen beschäftigt. Titel: „Unser Land. 75 Jahre Nordrhein-westfalen“. Anschließend soll die Jubiläumsschau durch alle Teile des Landes wandern.