Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Dammer Schützen erinnern an kriegerische Zeiten
SCHERMBECK (hs) Zwar zwang das Coronavirus den Dammer Schützenverein nun schon zum zweiten Mal am Sonntag nach Pfingsten zur Absage seines dreitägigen Schützenfestes, aber auf den Gang zum Ehrenmal, der in normalen Jahren zu den ersten Pflichten eines neuen Königspaares gehört, wollten die Dammer Schützen auch in diesem Jahr nicht verzichten, weil sich der Verein der Pflege des Brauchtums, der Tradition und der Heimat verpflichtet fühlt.
Um 12 Uhr trafen sich etwa 20 Schützen am Schützenhaus auf dem Küpperskamp, um das seit 2019 amtierende Königspaar Ingo Wengel und Anke Rohe sowie die beiden Hofpaare Gerd Pleine und Ulla Schulte (l.) und Dietmar Sadlo und Silke Terhart zum nahen Ehrenmal zu begleiten. 51 Jahre lang stand das Ehrenmal am Heynen-büschken, bevor es im Jahre 1974 zum jetzigen Standort gebracht wurde. In seiner Ansprache gedachte der Schützenpräsident Bernd Abel auch jener Menschen seines Heimatortes Damm, die in irgendeiner Form von Kriegen betroffen waren, sei es als Soldaten an der Front oder als im Ort verbliebene Menschen durch die Durchzüge feindlicher Truppen.
Angesichts der Erfahrungen der Deutschen in der Nazizeit und der gegenwärtig um sich greifenden Willkür von Machthabern auf der ganzen Welt verwies Bernd Abel auf die wichtige Aufgabe, die Demokratie zu beschützen. Die beiden Schützen Jürgen Linkner und Christopher Abel trugen für das Königspaar einen Kranz zum Ehrenmal. Den Teilnehmern blieb Zeit, der 64 Dammer Toten und Vermissten sowie der 77 weiteren Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges zu gedenken, bevor die Gedenkfeier mit der Nationalhymne beendet wurde.