Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
UBV hält geplantes Bahnhofs-parkhaus für zu klein
Mindestens 300 Parkplätze sollen drin sein für höchstens 3,5 Millionen Euro.
DINSLAKEN (aha/szf) Bis zu 4,1 Millionen Euro soll das Parkdeck am Bahnhof kosten und 200 Stellplätze bieten – das ist die Variante, auf die die Stadt Dinslaken derzeit Zusteuert. Die Wählergemeinschaft „Unabhängige Bürgervertretung“(UBV) im Dinslakener Stadtrat wird nicht müde, sich dagegen zu wehren. Erneut hat sie einen Antrag vorgelegt, das Parkhaus anders zu bauen: größer mit mindestens 100 Stellplätzen mehr und zugleich günstiger, für maximal Dafür solle Dinslaken einen Architektenwettbewerb ins Leben rufen.
Die UBV hat sich mit ihrem Vorschlag schon im vergangenen Jahr nicht durchsetzen können. Nun versucht sie es erneut mit einem Antrag. „Wenn das Verkehrsgutachten von 300 Stellplätzen spricht, die nötig sind, und es werden nur 200 gebaut – da haben wir wenig Verständnis für, muss ich sagen“, ärgert sich der Fraktionschef Heinz Brücker. Im ersten Ausschuss, der zu dem Thema beriet – dem Ausschuss für Mobilität und Verkehr – wurde der Ubv-vorschlag schon mal abgelehnt. Aber Brücker versichert: „Für uns ist das Thema noch nicht erledigt, weil es ja noch in vier weitere Ausschüsse geht.“Am Ende fällt die Entscheidung am 29. Juni im Rat.
Die UBV stellt sich ein mit „mindestens 300 Stellplätzen“und verschließbaren Fahrradeinstellplätzen vor, die Baukostenobergrenze soll bei 3,5 Millionen Euro liegen. Außerdem soll es in der Immobilie eine öffentliche Toilette, zehn Ladestationen für E-bikes, 20 Frauen- oder Familienparkplätze im unteren Parkdeck, zehn Behindertenparkplätze und zehn E-ladestationenen für Autos mit Erweiterungsoption geben. Die Planung der Stadt sieht sieben Behindertenstellplätze und vier Elektroladeplätze vor.
Die Parkraumanalyse bestätige, dass im Bahnhofsumfeld mindestens 300 Stellplätze für Autos notwendig seien, argumentiert die UBV. „Es ist uns unverständlich, warum davon ausgegangen wird, die weiteren 100 Stellplätze in der Nähe des Bahnhofes generieren zu können,
„Für uns ist das Thema noch nicht erledigt, weil es ja noch in vier weitere Ausschüsse geht“Heinz Brücker Ubv-fraktionschef
wobei hier durch die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes Stellplätze wegfallen.“Auch Leute, die in der näheren Umgebung arbeiten oder wohnen, hätten so „ein ausreichendes Angebot an festen Stellplätzen“.
Durch die eingeplanten Fahrradeinstellplätze könnten andere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entfallen. Mit dem Einbau einer öffentlichen Toilette wäre man „vollkommen autark vom Neubau des
Bahnhofsgebäudes“. Die Kostenaufstellung der Stadt hält die UBV für „nicht nachvollziehbar“. Sie stütze ihren Antrag und den Kostenrahmen „auf in den letzten Jahren in anderen Kommunen gebauten oder noch im Bau befindlichen ähnlichen Projekten.“Die UBV führt das 2019 in Gronau fertiggestellte Parkhaus mit 348 Stellplätzen auf fünf Geschossen für 3,5 Millionen Euro auf, oder das Parkhaus im Kreis Gütersloh mit etwa 320 Stellplätzen auf drei Geschossen für etwa 3,7 Millionen Euro, das in diesem Monat fertig gestellt werden soll. Ein Architektenwettbewerb führe „nicht zu einer signifikanten Verzögerung der geplanten Bebauung im Jahr 2022“, so die UBV. Die Höhe der Parkgebühren sollte „erst nach dem Verfahren beraten werden, möglicherweise kann auf eine Förderung durch den VRR verzichtet werden“.