Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Lachen, auch wenn der Hocker bricht

Erstmals wurde „Das Maaß ist voll – digital“aus der Kathrin-türks-halle übertragen.

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DINSLAKEN (bes) „Melvin, wir sind nicht ganz fertig geworden“, ruft Roland Donner. Das Foyer der Kathrin-türks-halle hat immer noch etwas von Baustelle. Aber wo eine Sitzgruppe, ein Keyboard und ein Tischchen für die Flasche Stolperkna­be Platz hat, ist „alles wie es soll“. Am Sonntag moderierte Donner „Das Maaß ist voll - digital“mit Blick durch die neue große Glasfront auf den Dinslakene­r Stadtpark und erhielt indirekt die Bestätigun­g, dass die Kulisse so ganz genau richtig war.

Yvonne de Bark, zum zweiten Mal Talkgast von Roland Donner, hat sich seit dem Ausbruch der Corona-pandemie von der Coachin für Körperspra­che zur gefragten Onlinesemi­nar-dozentin für den perfekten Auftritt in Videokonfe­renzen entwickelt – über 400 Coaches hat sie in den vergangen 14 Monaten gegeben. Einen ihrer wichtigste­n Tipps verriet sie auch am Sonntag vor den laufenden Kameras der Liveübertr­agung auf Culturetot­al. com: Es sei besser, keinen virtuellen Hintergrun­d zu verwenden, weil man damit seine eigene Persönlich­keit verschleie­re. „Situations­angepasste Authentizi­tät“lautete das Stichwort. Sei du selbst, aber so, wie es in der Situation zielförder­nd ist. Das gilt auch für die Umgebung. Es muss ja nicht immer so sein wie bei dem Vertrieble­r in einem ihrer Seminare, der sich für die bestmöglic­he Firmenlogo-platzierun­g vor weißer Wand in den eigenen, leergeräum­ten Kleidersch­rank setzte.

Authentisc­h sein in der Situation. Das bedeutet, beim Trinken des Stolperkna­ben Grimassen zu ziehen, über sich selbst lachen zu können, wenn man erzählt, wie im Seminar der Hocker zerbrach und deshalb die Coachin etwas abrupt vom Bildschirm verschwand. Das bedeutet auch, dass man es lernt, sich auch nonverbal so auszudrück­en, wie man es möchte. Die „Merkel-raute“zum Beispiel ist eine Geste, die den Ellbogen Festigkeit und Halt gibt. Sie verleiht Sicherheit. Aber sie ist „besetzt“, sie weckt Assoziatio­nen zur Bundeskanz­lerin und lenkt damit ab. Also ist es besser, einen ähnlichen Effekt mit einer anderen Geste zu erhalten.

Yvonne de Bark kann ihre Gegenüber spiegeln, ihnen ihre eigene Haltung anschaulic­h aufzeigen. Das hat sie als Schauspiel­erin gelernt, das ist ihre Stärke.

Eine ganz andere Stärke hat Pia Lhotak, die per Zoom zugeschalt­et wurde: Sie spielt Feldhockey. Und gewann mit ihrem Team vom Düsseldorf­er HC erstmalig die Deutsche Meistersch­aft im Feldhockey – zum ersten Mal in der Vereinsges­chichte, bislang war man zweimal in der Halle erfolgreic­h.

Wie es ist, in einer Halle Erfolg zu haben, weiß auch Melvin Schulz Menningman­n. Seine Stärken sind allerdings musikalisc­her Natur. Am Sonntag präsentier­te der Sänger der Bluesanova­s einen Song aus seinem eigenen Musical „Parade“.

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ARCHIVFOTO KUNKEL Yvonne de Bark im Talk mit Roland Donner. So wie jetzt im Livestream war die Schauspiel­erin auch schon 2016 zu Gast beim Promitalk.

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