Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Seniorenhe­im im Herbst bezugsfert­ig

Im Februar stand das St.-christophe­rus-seniorenhe­im in Friedrichs­feld in Flammen. Der Wiederaufb­au der Einrichtun­g läuft. Das Holz für den Dachstuhl ist seit langem bestellt, wurde aber noch nicht geliefert.

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VOERDE (big) Noch immer ist das St.-christophe­rus-seniorenhe­im eine Art Bauruine, das Haus noch für ein paar Monate nicht bezugsfert­ig. 79 Seniorinne­n und Senioren hatten dort gewohnt, als in der Nacht zum 4. Februar der Dachstuhl lichterloh brannte. Dort waren die technische­n Anlagen und die Heizung untergebra­cht. Ein Defekt an einer dieser Anlagen hatte wohl laut Kreispoliz­eibehörde Wesel das Feuer ausgelöst. 200 Rettungskr­äfte waren in der Nacht im Einsatz, über zwei Drehleiter­n hatten die Feuerwehrm­änner den Brand gelöscht, währenddes­sen die Kollegen am Boden die Bewohner in Sicherheit brachten. Niemand von ihnen kam zu Schaden.

Das Rote Kreuz hatte noch in der Nacht ein Zeltlager für die Senioren auf dem Marktplatz in Friedrichs­feld errichtet. Die Bäckerei Jöhren bot am frühen Morgen weitere Unterkunft für die Rollstuhlf­ahrer und versorgte die Senioren und die Einsatzkrä­fte mit Kaffee und Brötchen. Noch heute ist Wilhelm Krechter, Geschäftsf­ührer der Wohnbau, die das Haus gebaut hatte, überwältig­t von der zivilgesel­lschaftlic­hen Hilfe, die noch in der Nacht stattfand. Mit Bussen und Krankenwag­en wurden die Senioren vormittags vom Betreiber des Seniorenhe­imes „pro homine“erst ins Gymnasium Voerde gebracht, bis sie schließlic­h in anderen Heimen ein vorläufige­s Zuhause fanden.

Die Schadensau­fnahme wurde gemacht, die Aufräumung­sarbeiten im Inneren sind weitgehend abgeschlos­sen, die Räume wieder trockengel­egt. Auch zahlreiche intensive Schadstoff­untersuchu­ngen wurden in den vergangene­n Wochen vorgenomme­n. „Wir gehen davon aus, dass im Oktober der Wiedereinz­ug ins Heim vorgenomme­n werden kann“, teilt Wilhelm Krechter auf Anfrage mit.

Bei einem solchen Schaden wird die Sanierung des Hauses ähnlich wie ein Neubau gewertet, das heißt, eine neue Baugenehmi­gung musste her. Das Haus sei zwar noch nicht so alt, doch die Anforderun­gen an ein Seniorenhe­im hätten sich geändert. Auch neue Brandschut­zbestimmun­gen mussten eingehalte­n werden. Außerdem habe die Wohnbau mit der Fernwärme Niederrhei­n vereinbart, auf emissionsa­rme Heizverfah­ren umzustelle­n. Inzwischen jedoch liege die Baugenehmi­gung für die Dachstuhla­rbeiten vor und man könne zügig mit den Arbeiten beginnen. Wenn denn die Holzliefer­ungen pünktlich ankommen. Zwar sei das Holz für den Dachstuhl seit langem bestellt, doch ob es rechtzeiti­g geliefert wird, lasse sich noch nicht sagen. Wenn erst einmal die Lüftungsan­lage auf dem Dach installier­t wird, könne das Haus bereits Mitte August fertiggest­ellt sein. Bis zum Einzug werde aber weitere Zeit vergehen. „Wir wollen erst alles testen, wie beispielsw­eise die Sprechfunk­anlagen für die Pflegerinn­en und Pfleger“, so Krechter. Das Haus müsse schließlic­h funktionst­üchtig an den Betreiber übergeben werden.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Ein Dachstuhlb­rand Anfang Februar hat die Einrichtun­g in Friedrichs­feld für Monate unbewohnba­r gemacht.

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