Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schildkrötenart ist wieder aufgetaucht
PUERTO BAQUERIZO MORENO Diese Riesenschildkröte hat einen ziemlich coolen Namen: Chelonoidis phantasticus. Fantastisch klingt auch die Nachricht dazu. Mehr als 100 Jahre lang dachte man, dass es diese Art gar nicht mehr gibt. Dann fand man doch ein Tier auf einer Galápagos-insel im Pazifik.
Das war vor zwei Jahren. Aber erst jetzt ist sicher: Diese Schildkröte ist wirklich eine Chelonoidis phantasticus! Das haben Forschende durch die Untersuchung ihres Erbguts herausbekommen, auch DNA genannt. Jedes Lebewesen hat eine eigene DNA, darin stecken superviele Informationen. Oft nennt man die DNA deshalb auch Bauplan für den Körper. Um da heranzukommen, braucht man zuerst mal eine Dna-probe, erklärt der Experte Carsten Nowak. Dafür reicht zum Beispiel etwas Blut oder ein Abstrich an der Schleimhaut im Mund. Das geht ins Labor: „Alle anderen Bestandteile werden aus dem Material rausgefiltert, sodass man nur noch die reine DNA hat.“Indem man sich anguckt, wie genau die DNA an bestimmten Stellen zusammengesetzt ist, kann man alles Mögliche herausfinden. Zum Beispiel, zu welcher Art ein Lebewesen gehört. So konnte man auch die DNA der Schildkröte genau dieser Art zuordnen, erklärt der Experte.
Wie geht es jetzt aber weiter mit den Riesenschildkröten? „Die Wiederentdeckung dieser verlorenen Art könnte gerade noch rechtzeitig geschehen sein, um sie zu retten“, sagte ein Forscher. Dafür müsste man jetzt noch mehr Schildkröten auf der Insel finden. Dann könnten die Tiere sich wieder vermehren.