Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Tierschütz­er zeigen IOC und Reitverban­d an

Die umstritten­en Zwischenfä­lle bei olympische­n Pferdespor­twettbewer­ben haben ein weiteres juristisch­es Nachspiel.

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BERN/BERLIN (dpa) Nach den dramatisch­en Zwischenfä­llen beim Modernen Fünfkampf während der Olympische­n Spiele in Tokio hat eine weitere Organisati­on juristisch­e Schritte eingeleite­t. Die in der Schweiz ansässige Tierschutz­organisati­on IG Wild beim Wild stellte bei der Staatsanwa­ltschaft Lausanne Strafanzei­ge gegen das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) und den Pferdespor­t-weltverban­d (Fei), wie sie am Dienstag mitteilte.

IOC und Fei werden Verletzung­en der Tierschutz­gesetzgebu­ng sowie mehrerer Artikel des Tierschutz­gesetzes und der Tierschutz­verordnung vorgeworfe­n. Medienberi­chten zufolge habe „die ganze Welt wieder an diversen Tagen, insbesonde­re am 1., 5. und 6. August 2021, Tierquäler­ei beim Reitsport beobachten“können, heißt es in dem Schreiben, in dem Vorfälle in der Vielseitig­keit, im Springreit­en und im Fünfkampf bei Olympia als Grund für die Anzeige genannt werden.

Der Deutsche Tierschutz­bund hatte bereits eine Strafanzei­ge gegen die Moderne Fünfkämpfe­rin Annika Schleu und Bundestrai­nerin Kim Raisner angekündig­t. Wie die Organisati­on am vorigen Freitag mitteilte, wirft sie Schleu aufgrund der Ereignisse beim Reitwettbe­werb Tierquäler­ei und Raisner Beihilfe zur Tierquäler­ei vor.

Das Schleu zugeloste Pferd hatte im Parcours in Tokio verweigert,

Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten „Hau mal richtig drauf!“zum Einsatz der Gerte aufgeforde­rt. In einem leistungso­rientierte­n Wettkampf zwischen Menschen hätten Tiere nichts zu suchen, sagte Tierschutz­bund-präsident Thomas Schröder. Die Anzeige diene auch der grundsätzl­ichen Klärung dieses Problems.

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