Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Es geht voran in Mehrhoog

Sechs Monate nach Baubeginn feierten die Verantwort­lichen am Dienstag das Richtfest für die Grundschul­e Mehrhoog. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, welche Bedeutung die Stadt dem Thema Bildung beimisst.

- VON THOMAS HESSE

MEHRHOOG Am Montag das Lernhaus der Gesamtschu­le als bildungspo­litisches Zeichen für die Stadt Hamminkeln insgesamt, am Dienstag das Richtfest für die Grundschul­e Mehrhoog – in diesen Tagen zeigt sich, dass der Bildungsst­andort ein sehr wichtiges Thema für Politik, Verwaltung und für die Bürger ist. Im wachsenden Dorf wird es mehr Bedarf geben, dafür wird die Schule an der Bonhoeffer­straße nun ausgebaut.

„Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie sehr ich mich auf eine neue, moderne Schule freue, in der mit einem sehr guten Raumkonzep­t eine der modernsten Schulen im Kreis Wesel mit vielen Möglichkei­ten entsteht“, sagte Schulleite­rin Julia Sartingen. Dafür bedanke sie sich ausdrückli­ch bei der Politik.

In der Tat gehört es zur guten politische­n Übung in der Stadt, die schulische­n Voraussetz­ungen für Bildung in allen Ortsteilen zu optimieren. Dafür wird auch viel Geld in die Hand genommen. In Mehrhoog sind es 11,1 Millionen Euro. Wobei sich die Stadt angesichts der steigenden Baukosten besonders zufrieden zeigte, dass sie einen Vertrag für ein Gesamtpake­t unterschri­eben hatte. In Zeiten der Corona-pandemie betrifft das auch eine Lüftungsan­lage, die zu den ursprüngli­chen Bauplänen hinzugekom­men ist.

Julia Sartingen wird einen Schulstand­ort für rund 240 Schüler bekommen, der den Hamminkeln­er Ortsteil Mehrhoog aufwertet und so manche Schule im Kreis neidisch werden lassen dürfte. Für ein Jahr, so die 54-jährige Schulleite­rin, werde sie noch die Nutzung eines Schulconta­iners als Provisoriu­m gut organisier­en können. Vorausgese­tzt, die Fertigstel­lung des Neubaus bleibt im angekündig­ten Zeitplan mit Fertigstel­lung im Sommer 2022.

Tempo ist also angesagt, die Zeichen stehen gut, denn bis zum Richtfest hat es sechs Monate gedauert. Jetzt mache sie gerne ihre Leitungsfu­nktion noch einige Jahre länger, so Sartingen. Froh ist sie auf jeden Fall über die Dreizügigk­eit des neuen Projekts, die Schülerzah­len hätten sich diesbezügl­ich stabilisie­rt. Die Verbesseru­ng betrifft nur den Standort Mehrhoog, zur Grundschul­e zählt auch die Filiale in Wertherbru­ch mit rund 80 Schülern.

Bürgermeis­ter Bernd Romanski freute sich ebenfalls über die schulische Zukunft Mehrhoogs – und das mit einem gewissen Selbstbewu­sstsein. „Man könnte sagen: alles richtig gemacht“, sagte er. Das bezog er auch auf den Umstand, moderne Raumlüftun­gstechnik planerisch nachgerüst­et zu haben, noch bevor die Folgen der Corona-pandemie absehbar waren. Bildung habe hohen Stellenwer­t, „dafür ist in Hamminkeln immer Geld da.“Was für die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kommunen auch ein Pfund sei.

Für die Stadt zähle, auch das machte Romanski deutlich, mit der Beauftragu­ng eines Generalübe­rnehmers ein Rundum-sorglos-paket für die Stadt gebucht zu haben. Zudem bescheinig­ten sich Verwaltung und Unternehme­n gegenseiti­g „einwandfre­i funktionie­render Zusammenar­beit“.

Der zügige Baufortsch­ritt wird durch die besondere Bauweise des Generalübe­rnehmers Goldbeck möglich, so die Stadt: Wesentlich­e Bauelement­e wie Stützen, Decken und Wände konstruier­t und fertigt das Unternehme­n in eigenen Werken und montiert sie – unabhängig von der Witterung – passgenau auf der Baustelle. Dadurch konnte der Rohbau des 3100 Quadratmet­er großen Schulgebäu­des mit zwölf Klassenräu­men, vier Fachräumen und einem großzügige­n Foyer in vergleichs­weise kurzer Zeit errichtet werden.

„Der hohe Vorfertigu­ngsgrad hat einen weiteren Vorteil“, ergänzt Ralf Linde, Leiter der Niederlass­ung Büro- und Schulgebäu­de RheinRuhr bei Goldbeck. Die Bauweise habe großen Einfluss auf den ökologisch­en Fußabdruck eines Gebäudes. Ressourcen­einsatz werde erheblich optimiert, sicher sei so, dass emissionsa­rme Baustoffe verbaut werden.

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FOTO: THH Richtfest: Bürgermeis­ter Bernd Romanski, Schulleite­rin Julia Sartingen, Ralf Linde, Firma Goldbeck und Bernhard Payer, Beigeordne­ter der Stadt.

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