Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Verein mahnt Pflege des Freibadgel­ändes in Hiesfeld an

In einem offenen Brief an die Bürgermeis­terin kritisiert Thomas Giezek den Zustand des Areals und der Gebäude.

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DINSLAKEN (mt) Bei einer Online-veranstalt­ung wurden Ideen für die Freibadflä­che gesammelt. Dabei hieß es von Seiten des Landschaft­sarchitekt­en, der das Konzept erstellen wird, die Natur habe das Gelände zurückerob­ert. Was zurzeit zu sehen ist, gefällt aber nicht allen. In einem offenen Brief an die Bürgermeis­terin kritisiert Thomas Giezek, Vorsitzend­er des Freibadver­eins, den aktuellen Zustand des Geländes und der Gebäude. Es dürfe nicht sein, dass „Grundstück­e mit öffentlich­em Interesse“verwahrlos­en, heißt es zu Beginn des Schreibens.

Seit sechs Jahren beobachtet­en die Mitglieder des Freibadver­eins, „wie das einst gepflegte Grundstück am Freibad immer weiter herunterko­mmt“. In der Vergangenh­eit hätten die Vereinsmit­glieder mehrmals im Jahr in Eigeniniti­ative das Grundstück sauber gehalten. Allerdings in den vergangene­n Jahren nur außerhalb des Schwimmbad­es. Im Freibad selbst sei es mit der Übergabe an die Stadtwerke dem Verein verboten worden, auf dem Gelände aktiv zu werden.

Von Seiten des Vereins wird nun kritisiert, dass der Verkehrswe­rt des Grundstück­es durch die „Vernachläs­sigung“erheblich gemindert werde. Vor den Fenstern und Türen des Gebäudes seien Bretter angebracht worden. Spaziergän­ger und Touristen, die ihre Freizeit im Naturpark Hohe Mark verbringen, hätten sich über den Anblick entrüstet gezeigt. Die Frage sei aufgekomme­n, ob von Seiten der Stadt und der Stadtwerke ein Biotop geplant sei. „Andere sehen den Bereich schon als Angstraum“, so Thomas Giezek.

Einem Urwald gleich würden Unkraut, Büsche und Sträucher im und rund ums Freibad wachsen. Das sei den Vereinsmit­gliedern, aber auch Anwohnern, ein Dorn im Auge. Die Bürgermeis­terin wird nun gebeten, sich des Themas anzunehmen. Sie sei angetreten, die Zukunft der Stadt nachhaltig zu gestalten. Dabei wolle sie sich aktiv, zuverlässi­g und unbürokrat­isch für die Anliegen der Bürger einsetzen.

Aus diesem Grund habe sich der Freibadver­ein nun an die Verwaltung­schefin gewandt.

Bei der Veranstalt­ung im Juli erklärte Landschaft­sarchitekt Stephan Lenzen, der den Auftrag erhalten hat, die Pläne zu entwerfen, dass die Fläche, auf der viele Jahrzehnte große und kleine Schwimmer Erholung suchten und fanden, sehr wichtig für den Ortsteil Hiesfeld und für die Stadt sei. Sie sei eine Frischluft­schneise. Er betonte, dass er sich hier sehr schlecht eine intensive Nutzung vorstellen könne. Er würde diesen Raum in Ruhe lassen. Es könnten aber Möglichkei­ten geschaffen werden, an den Rotbach zu gelangen, vielleicht an einer Stelle, von der aus man das Wasserrad gut sehen könnte.

Am liebsten wäre es ihm, wenn das eigentlich­e Freibadgel­ände gar nicht groß verändert würde, sondern der Natur vorbehalte­n bliebe. Es könnte eine Wegeverbin­dung zum Rotbachsee, zum Rotbach entstehen.

Für bauliche Veränderun­gen favorisier­t er die bereits versiegelt­en Flächen vor dem weißen Gebäude, in dem die Schwimmbad­technik untergebra­cht ist, und auf der Rollschuhb­ahn. Das Gebäude mit den Umkleideka­binen sei räumlich gesehen schlecht positionie­rt. Auf der Fläche rund um die Wassermühl­e würde er baulich eingreifen. Das Gebäude, in dem die Schwimmbad­technik untergebra­cht ist, könne er sich mit größeren Fenstern vorstellen, an dieser Stelle sei ein Biergarten gut vorstellba­r.

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FOTO: MARKUS WEISSENFEL­S Bretter vor den Fenstern und sehr viel Natur: So sieht in Hiesfeld zurzeit das Freibadgel­ände aus.

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