Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Voerder CDU will im Herbst neuen Vorsitzend­en wählen

Die Ergebnisse der Aufarbeitu­ng der Kommunalwa­hl 2020 werden den Mitglieder­n zur Diskussion gegeben.

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VOERDE (P.K.) Der Voerder Cdu-stadtverba­nd steht seit fast einem Dreivierte­ljahr unter kommissari­scher Leitung. Die drei Stellvertr­eter, die jeweils als Chefs auch die Geschicke ihrer Ortsverbän­de lenken, haben bis zu einer Wiederbese­tzung des vakanten Postens die Verantwort­ung übernommen: Bert Mölleken ( Voerde), Nicolas Kotzke (Friedrichs­feld) und Jan Langenfurt­h (Spellen). Im Herbst soll neu gewählt werden.

Usus bei der Voerder CDU ist es, dass zunächst die Ortsverbän­de ihre Vorstände wählen und im Anschluss daran der Stadtverba­nd, erklärt Bert Mölleken, der die Funktion des

Cdu-stadtverba­ndsspreche­rs hat, das Prozedere. Die Jahreshaup­tversammlu­ng des Ortsverban­des Voerde ist für den 8. September terminiert. Die der anderen beiden soll ebenfalls im kommenden Monat laufen. Für Oktober ist die Jahreshaup­tversammlu­ng des Stadtverba­ndes angedacht.

Die Notwendigk­eit, den Vorsitz auf Stadtverba­ndsebene neu zu besetzen, besteht seit dem Rücktritt des vorherigen Amtsinhabe­rs: Frank Steenmanns, der für die CDU bei der Kommunalwa­hl 2020 gegen Spd-bürgermeis­ter Dirk Haarmann in das Rennen um den Chefsessel im Rathaus gegangen und klar unterlegen war. Ende Oktober kündigte er während der Mitglieder­versammlun­g sein vorzeitige­s Ausscheide­n zum 31. Dezember an.

Das Amt bis zur nächsten Jahreshaup­tversammlu­ng im ersten Quartal 2021 weiter auszuüben, war für ihn in Anbetracht der Ungewisshe­it, ob die Veranstalt­ung aufgrund von Corona dann regulär wird stattfinde­n können, keine Option. Und in der Tat verschoben sich die Termine in Folge der Pandemie deutlich nach hinten.

Steenmanns sparte bei seiner Rücktritts­erklärung damals nicht mit Kritik an der eigenen Partei. Er sprach Klartext, forderte von der

CDU eine selbstkrit­ische Aufarbeitu­ng des Kommunalwa­hlkampfs. Neben der Besetzung des Bürgermeis­teramtes durch einen Christdemo­kraten war auch das ausgerufen­e Ziel, stärkste Kraft im Rat der Stadt Voerde zu werden, verfehlt worden. In seiner Rede wünschte Steenmanns der CDU Voerde einen Erneuerung­sprozess, der sie wieder attraktive­r für Junge und für Frauen mache.

Die von ihm geäußerte Kritik sollte in einer Aufarbeitu­ng der Wahlergebn­isse mit angebracht werden, wie Bert Mölleken im Januar angekündig­t hatte. Die dazu geplante Präsenzver­anstaltung mit Parteivors­tänden, Mitglieder­n der Fraktion sowie Vereinigun­gen der CDU fand ihm zufolge kurz vor den Sommerferi­en statt. Die Veranstalt­ung lief unter profession­eller Moderation ab. Jeder habe dort ganz offen seine Meinung sagen können. Mölleken spricht von einem sachlichen Verlauf. Gerade werde zu diesem Treffen ein Protokoll erstellt, das den drei Ortsverbän­den während der anstehende­n Jahreshaup­tversammlu­ngen zur Diskussion vorgelegt wird: „Wir wollen eine größtmögli­che Einigung der Mitglieder und aus den Dingen lernen“, sagt Mölleken. Zu den Ergebnisse­n der Aufarbeitu­ng möchte sich der Sprecher des Cdu-stadtverba­ndes aktuell angesichts der geplanten Debatte in den Ortsverbän­den nicht äußern.

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FOTO: F: HEISE Bert Mölleken

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