Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Sportlerp mit Handicapp messen sich in Tokio
Für diese Chance haben sie lange trainiert: Nele Moos und Léon Schäfer treten für Deutschland bei den Paralympischen Sommerspielen in Japan an.
Die Reise geht nach Tokio, in die Hauptstadt des Landes Japan. Gerade gingen hier die Olympischen Sommerspiele zu Ende. Doch am 24. August geht es weiter: Dann starten die Paralympischen Sommerspiele. Das ist der größte Sportwettbewerb für Menschen mit Behinderungen.
Nele Moos und Léon Schäfer gehören zum deutschen Team. Nele Moos sprintet über 100 und 400 Meter. Léon Schäfer tritt neben kurzen Laufstrecken auch im Weitsprung an.
Die rechte Körperhälfte von Nele Moos (19) ist seit ihrer Geburt gelähmt. Ihre Eltern wollten, dass sie ein möglichst normales Leben lebt und alles ausprobiert. „Ich hatte immer viel Spaß am Laufen, auch wenn es bei mir nicht besonders schön aussah“, erzählt sie. Obwohl sie am Anfang nicht die beste Läuferin war, trainierte sie hart und schaffte es zu wichtigen Turnieren. Vor einem Jahr qualifizierte sie sich für die Paralympischen Spiele. Auch wenn sie bei diesem Turnier teilnimmt, fühlt sie sich nicht behindert. „Für mich ist es normal, dass meine rechte Körperhälfte nicht gut funktioniert. Für mich ist das keine Behinderung, nur manchmal ein bisschen umständlich.“Léon Schäfer ist 24 Jahre alt. Mit 13 Jahren verlor er durch eine Krankheit seinen rechten Unterschenkel. „Das Schlimmste war für mich, dass ich kein Fußball mehr spielen konnte. Aber ich bin ein positiver Mensch. Egal, was passiert, ich mache das Beste daraus“, sagt er. Dann traf er Markus Rehm, einen sehr erfolgreichen Leichathleten im Behindertensport. Léon Schäfer beschloss, dass er diesen Sport auch machen möchte. Nach der Schule zog der Sportler nach Leverkusen und trainiert seither dort. Schon vor fünf Jahren machte Léon Schäfer bei den Paralympics mit, damals in Rio de Janeiro in Brasilien.