Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Lehrkräfte uneins über Corona-lerndefizite
BERLIN (dpa) Die Corona-folgen für Schüler werden von Lehrkräften einer Umfrage zufolge unterschiedlich dramatisch bewertet. 47 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer sind der Ansicht, dass es „bei mehr als der Hälfte“(so sagen es 30 Prozent) oder sogar „bei fast allen“Schülerinnen und Schülern (so sagen es 17 Prozent) „gravierende Lernrückstände“gibt, wie eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die wirtschaftsnahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ergab. Auf der anderen Seite gaben aber auch 44 Prozent an, dass es bei „weniger als der Hälfte“(25 Prozent) oder „bei sehr wenigen“(19 Prozent) Schülern solche Rückstände gibt. Die heterogenen Ergebnisse zeigten, wie wichtig eine genaue und möglichst individuelle Überprüfung der Lernstände sei, hieß es bei der INSM. Statt pauschaler Maßnahmen müsse es zielgerichtete Angebote geben.
Die Initiative veröffentlichte am Mittwoch ihren jährlichen „Bildungsmonitor“. Nordrhein-westfalen gibt demnach bundesweit im Verhältnis zu seinen sonstigen Ausgaben am wenigsten Geld für Bildung aus. Zwar seien die Bildungsausgaben je Grundschüler in den vergangenen Jahren gestiegen, aber mit 6100 Euro hätten die Mittel im Jahr 2019 in Nordrhein-westfalen für die jüngsten Schüler noch immer um 1000 Euro unter dem Bundesdurchschnitt gelegen, heißt es in der Studie. Nordrhein-westfalen