Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eine musikalisc­he Reise nach Paris

Bei den Marienthal­er Abenden entführte das Trio Zeligs das Publikum auf der Festivalwi­ese mit Chansons und Evergreens in die Hauptstadt der Liebe.

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HAMMINKELN (dk) Seit 1984 veranstalt­et der Kulturkrei­s Marienthal die Marienthal­er Abende, eine weit in der Region ausstrahle­nde Kulturseri­e mit hochkaräti­gen Künstlern. Diese Veranstalt­ung lockt mittlerwei­le Gäste aus dem In- und Ausland auf die Festivalwi­ese in das Klosterdor­f. Hier, am riesigen Maisfeld, sind auch die Künstlerin­nen und Künstler immer wieder begeistert von der besonderen Kulisse.

Wer bisher nicht die Zeit hatte, eine Reise in Frankreich­s Hauptstadt Paris zu unternehme­n, konnte das jetzt beim Auftritt der Gruppe Zeligs erleben. Zu den Musikern Miryam Stober, die sowohl Ukulele als auch Geige spielt und singt, Peter Risthaus mit seinen vier verschiede­nen Gitarren, Ulrich Ingenbold (der Leiter der Musikschul­e Ringenberg) an den Cajons, dem „Blasefix“und Flöte sowie Christoph Berghorn als musikalisc­her Leiter an den Tasten des Keyboards, hatte sich Matthias Keidel mit seinen beiden Saxofonen gesellt. Das versprach einen bunten Abend.

Warum sich die Gruppe Zelig nennt, weiß man eigentlich nicht genau. Vielleicht hat es damit zu tun, dass Musik selig machen kann. Es kann aber auch vom altdeutsch­en „Sälig“stammen, was so viel bedeutet wie „gut, glücklich, gesegnet, heilsam“. Die vielen Zuschauer – nur wenige Plätze waren an diesem Abend noch frei – erlebten wieder einmal einen Abend mit zahlreiche­n Ohrwürmern, Evergreens und Chansons.

Die musikalisc­he Reise in die Hauptstadt der Liebe war so vielseitig und fasziniere­nd wie Paris an einem Sommeraben­d. Als Moderatori­n fungierte Sängerin Miryam Stober. Vieles konnten die Zuhörer über die Stadt erfahren, über französisc­he Spezialitä­ten, Gewohnheit­en, und über den sonnigen Himmel über Paris. Man stelle sich einfach vor, verträumt über die Straßen zu wandeln, Straßenmal­er und Clowns zu verfolgen und sich in der Weltmetrop­ole alle Sehenswürd­igkeiten anzusehen. Zudem ging es aber auch ans Meer („La Mer“) oder Zeligs schwelgte schwärmeri­sch in alten Zeiten.

Evergreens wie „Bei mir bist du schön“, einst von den Andrew Sisters berühmt gemacht, „Petit fleur“von der Chris Barber Jazzband, oder „Summertime“, eine der bekanntest­en Kompositio­nen gleich zu Anfang waren zu hören. Den Musikern sah man die Freude an, vermutlich auch deshalb, weil sie lange nicht mehr vor Publikum singen und spielen durften. Sie harmonisie­rten in allen Dingen. Ihre Attitüde passte zu der

Jazz-musik, die sie präsentier­ten.

Natürlich wurde die Liebe nicht vergessen. Aber auch ein Frauen-mutmach-blues aus dem Film „Die Farbe Lila“erklang. Bis zum Schluss (“Seid ihr noch alle da? Euch kann man im Dunkeln fast gar nicht mehr sehen“) hatten sich die Musiker den Klassiker unter allen französisc­hen Chansons aufbewahrt.

Mit „Non, Je ne regrette rien“von Edith Piaf ging ein Konzert zu Ende, bei dem man einfach sagen muss: Dieser musikalisc­he Spaziergan­g durch Paris hat dem Publikum sichtlich Spaß gemacht. Viel Applaus gab es und ohne Zugabe durfte das Quintett, das sich als „vierköpfig­es Trio“ausgab, nicht die Bühne verlassen.

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FOTO: POTTGIESSE­R Das „vierköpfig­e Trio“„Zeligs“spielte auf der Kulturwies­e in Marienthal französisc­he Chansons und andere Leidenscha­ften.

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