Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Unsere Erde ist im Aufruhr
Auf dem Tisch im Esszimmer stapeln sich die Zeitungen von fast drei Wochen als ich aus dem Urlaub zurück nach Hause komme. Wie im Zeitraffer werden mir bei der Lektüre die Nachrichten der letzten Zeit vor das innere Auge geführt.
Gewaltige Wassermassen, die plötzlich kleine Flüsschen und Bäche in reißende Ströme verwandeln und ganze Landstriche und Ortschaften an der Ahr und in der Eifel wegreißen. Den Bildern der Flutkatastrophe folgen die der verheerenden Brände in den Ländern rund um das Mittelmeer und in Nordamerika. Auch hier verlieren Menschen ihre Häuser, ihre Heimat verbrennt im wahrsten Sinn des Wortes.
Gerade der Meldungszeitraffer stärkt den Eindruck: Unsere Erde ist im Aufruhr, sie führt uns mit Überflutungen und Feuerwalzen vor Augen wie sich der Klimawandel auf unseren Alltag auswirkt. Und die Aussicht ist: „das wird so bleiben“, solche „Starkregenereignisse“und Hitze- und Dürrewellen haben wir öfter zu erwarten. Es ist nur schwer vorauszusagen, welchen Landstrich es treffen wird.
Die Nachrichten, verbunden mit der Aussicht für die kommende Zeit, sind erschreckend und sie machen mich ratlos. Natürlich, es war alles von den Klimawissenschaftlern vorhergesagt.
Die jungen Menschen von Fridays for Future hatten versucht, darauf aufmerksam zu machen. Was ich in diesen Wochen immer besser verstehe, ist, dass es mit dem Wandel unseres Klimas ernst ist, dass er sich nicht verdrängen oder wegdeuten lässt. Und dann wird mir bewusst, dass ich durch mein Verhalten, wenn auch nur zu verschwindend kleinen Anteilen, für den Wandel des Klimas und dessen Folgen mitverantwortlich bin.
Der Auftrag Gottes auf der ersten Seite der Bibel: „füllt die Erde und unterwerft sie“kommt mir in den Sinn. Unterwerfen? Das kann doch nicht bedeuten, unsere Erde so zu benutzen und auszubeuten, dass insbesondere das filigrane Gleichgewicht des Klimas unwiederbringlich zerstört wird. Durch den Auftrag Gottes aus der Bibel bin ich aufgefordert meine Lebensweise und mein Konsumverhalten zu verändern. Wenn mein einzelner, persönlicher Beitrag auch noch so klein ist, so ist auch er wichtiger Baustein zur Bewahrung der Schöpfung Gottes.