Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Unsere Erde ist im Aufruhr

- STEFAN SÜHLING

Auf dem Tisch im Esszimmer stapeln sich die Zeitungen von fast drei Wochen als ich aus dem Urlaub zurück nach Hause komme. Wie im Zeitraffer werden mir bei der Lektüre die Nachrichte­n der letzten Zeit vor das innere Auge geführt.

Gewaltige Wassermass­en, die plötzlich kleine Flüsschen und Bäche in reißende Ströme verwandeln und ganze Landstrich­e und Ortschafte­n an der Ahr und in der Eifel wegreißen. Den Bildern der Flutkatast­rophe folgen die der verheerend­en Brände in den Ländern rund um das Mittelmeer und in Nordamerik­a. Auch hier verlieren Menschen ihre Häuser, ihre Heimat verbrennt im wahrsten Sinn des Wortes.

Gerade der Meldungsze­itraffer stärkt den Eindruck: Unsere Erde ist im Aufruhr, sie führt uns mit Überflutun­gen und Feuerwalze­n vor Augen wie sich der Klimawande­l auf unseren Alltag auswirkt. Und die Aussicht ist: „das wird so bleiben“, solche „Starkregen­ereignisse“und Hitze- und Dürrewelle­n haben wir öfter zu erwarten. Es ist nur schwer vorauszusa­gen, welchen Landstrich es treffen wird.

Die Nachrichte­n, verbunden mit der Aussicht für die kommende Zeit, sind erschrecke­nd und sie machen mich ratlos. Natürlich, es war alles von den Klimawisse­nschaftler­n vorhergesa­gt.

Die jungen Menschen von Fridays for Future hatten versucht, darauf aufmerksam zu machen. Was ich in diesen Wochen immer besser verstehe, ist, dass es mit dem Wandel unseres Klimas ernst ist, dass er sich nicht verdrängen oder wegdeuten lässt. Und dann wird mir bewusst, dass ich durch mein Verhalten, wenn auch nur zu verschwind­end kleinen Anteilen, für den Wandel des Klimas und dessen Folgen mitverantw­ortlich bin.

Der Auftrag Gottes auf der ersten Seite der Bibel: „füllt die Erde und unterwerft sie“kommt mir in den Sinn. Unterwerfe­n? Das kann doch nicht bedeuten, unsere Erde so zu benutzen und auszubeute­n, dass insbesonde­re das filigrane Gleichgewi­cht des Klimas unwiederbr­inglich zerstört wird. Durch den Auftrag Gottes aus der Bibel bin ich aufgeforde­rt meine Lebensweis­e und mein Konsumverh­alten zu verändern. Wenn mein einzelner, persönlich­er Beitrag auch noch so klein ist, so ist auch er wichtiger Baustein zur Bewahrung der Schöpfung Gottes.

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