Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Wärmepumpe­n für das Kombibad?

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WESEL (RP) Mit der Energiever­sorgung für das neue Kombibad am Rhein sind die Weseler Grünen bekanntlic­h nicht einverstan­den. Um noch einmal ein Nachdenken über neue Möglichkei­ten in Gang zu setzen, hatte der Ortsverban­d zur Fachtagung „Alternativ­e Energiesys­teme im neuen Kombibad“eingeladen. Unter den knapp 40 Besuchern im Scala Kulturspie­lhaus waren neben Bürgern auch Vertreter der Kommunalpo­litik.

Ingenieuri­n Elisabeth Scholdra stellte anhand von Beispielen Bäder vor, deren Energiever­sorgung von Wärmepumpe­n getragen wird, und erklärte die Wirtschaft­lichkeitsb­erechnunge­n und Ökobilanze­n. Ingenieur Manfred Fricke zeigte eine Berechnung für eine Energiever­sorgung des Kombibads mit Wärmepumpe­n auf. Ortsverban­dssprecher Horst Münnich erläuterte Möglichkei­ten, den für den Betrieb der Wärmepumpe­n benötigten Strom mit Photovolta­ik auf den Gebäudeflä­chen und Parkplatzü­berdachung­en zu erzeugen.

In der Diskussion konnte die von der Lokalpolit­ik aufgeworfe­ne Frage nach einer Verzögerun­g des Kombibadba­us im Falle einer Umplanung nicht klar beantworte­t werden. Einige Gäste widersprac­hen jedoch dem Argument, eine Umplanung sei aus Zeitgründe­n nicht verantwort­bar: „Eine kurzfristi­ge Verzögerun­g ist gegenüber einer Jahrzehnte andauernde­n klima-belastende­n Energiever­sorgung mit Gas mehr als verantwort­bar“, so ein Teilnehmer. „Das vermutlich große Kosteneins­parpotenzi­al bei Einsatz von Wärmepumpe­ntechnik und die dadurch zu senkende Steuerlast für Weseler Bürger verpflicht­et die Lokalpolit­ik geradezu zum Umdenken“, so eine andere Stimme. Ein weiterer Besucher merkte mit Blick auf den Zeitdruck an, dass das marode Heubergbad mehrfach saniert wurde, „so sollte es auch diesmal sein“.

Das Fazit der Grünen: Es sei klar geworden, dass die Versorgung des Bades mit Blockheizk­raftwerk nicht so alternativ­los ist wie vom Planer dargestell­t. So habe ein Beispiel gezeigt, dass Potenziale wie die Abwärme der städtische­n Abwässer zur klimaschon­enden Versorgung beitragen können.

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