Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schermbecks kfd hat eine neue Fahne
Im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes wurde die Fahne zu Ehren der Muttergottes in St. Ludgerus gesegnet. In ihr steckt eine mehrdeutige Symbolik. Im Pfarrgarten hatte die Fahne anschließend ihren ersten weltlichen Einsatz.
SCHERMBECK Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes, der von Pastor Xavier Muppala und Pastoralreferentin Desirée Kaiser geleitet und von Mitgliedern der kfd der Ludgerusgemeinde mitgestaltet wurde, fand die Segnung der neuen Fahne statt. Für die musikalische Untermalung sorgten die Kirchenmusikerin Nicola Kotulla-kozole, einige Musiker der Blaskapelle Einklang und drei Sänger des Chores Da capo.
Wann die am 29. Oktober 1897 vom Pfarrer Bernhard Hockenbeck gegründete Frauengemeinschaft von St. Ludgerus ihre erste Fahne erhielt, ist nicht bekannt. Aber auch die ältesten Gemeindemitglieder können sich an keine andere Fahne erinnern als jene, die jetzt offiziell ausgedient hat.
Eigentlich sollte die neue Fahne, wie der entsprechende Aufdruck des Datums belegt, bereits im Rahmen eins kfd-festes am 23. August 2020 gesegnet werden. Allerdings konnte das Fest wegen der Pandemie nicht stattfinden.
Beate Vortmann, Brigitte Janßen, Miriam Keil und Jeanette Dahlhaus trugen zu Beginn des Gottesdienstes die neue Fahne durch den Mittelgang zum Altarraum – begleitet von Fahnenabordnungen der Messdiener, der Pfadfinder, der Kolpingsfamilie und der KAB sowie der beiden Messdienerinnen Helen und Anne Becker.
Als Sprecherin der kfd übernahm Petra Becker die Aufgabe, den Spendern zu danken. „Schneller als gedacht, hatten wir das Geld zusammen“, freute sich Petra Becker über die Spendenfreude der Schermbecker, die dafür sorgten, dass seit 2018 das Spendenbarometer in der Kirche kaum zur Ruhe kam. Die Suche nach einem geeigneten Motiv für die Fahne entpuppte sich als der schwierigste Teil. „Wir haben uns Fachfrauen mit ins Boot genommen“, schilderte Petra Becker die Suche nach einem modernen Motiv. Während die meisten früheren kfd-fahnen die Gottesmutter Maria zeigen, findet man auf jüngeren Fahnen immer häufiger Hinweise auf die jeweiligen Kirchen.
Im Motiv der neuen Schermbecker kfd-fahne steckt eine mehrdeutige Symbolik. Als Farben wurden neben Gelb und Rot auch Lila gewählt, das schon im 19. Jahrhundert als Farbe der Frauenbewegung diente und und bis heute als die Farbe der Frauenemanzipation gilt.
Ein eingearbeitetes „m“steht in der Mitte für „Maria“. Sie breitet, wie am Sonntag auch im Lied „Maria breit den Mantel aus“in Erinnerung gerufen wurde, ein schützendes Kleidungsstück oder ihre Arme aus. Petra Beckers zweite Deutung der Symbolik, der Einzelne stehe mitten in der Gemeinschaft und werde von dieser geborgen, ist ebenfalls leicht nachvollziehbar. „Das Symbol wirkt auf mich sehr dynamisch“, stellte Petra Becker fest. Diese Eigenschaft passe zum Wesen der kfd.
Ein bildhaftes „m“auf der Vorderseite und der Buchstabe „m“auf der Rückseite sind für die Frauen mehr als der Anfangsbuchstabe von Maria. Sie stünden für die Anfangsbuchstaben der Wörter „mutig“, „menschlich“, „modern“, „motivierend“, „mitreißend“und „mitfühlend“.
Nach der Einsegnung der Fahne übernahmen Desirée Kaiser und Monika Schmidt in der gemeinsamen Predigt die Aufgabe, die auf der Vorderseite der Fahne aufgedruckten Wörter „gemeinsam“, „glauben“und „leben“zu deuten. Im Schlussgebet bat Pastor Xavier Muppala Gott um seinen Segen für die kfd mit Maria an ihrer Seite, „dass wir mutig unseren Weg gehen, menschlich aufeinander achtgeben, dass wir Kirche modern mitgestalten dürfen, motivierend auf andere Frauen wirken, dass wir auch im Glauben mitreißend sind und mitfühlend unseren Nächsten im Blick halten.“
Ihren ersten weltlichen Einsatz erlebte die neue Fahne anschließend im Pfarrgarten am Pastoratsweg, wohin die meisten Gottesdienstbesucher der Einladung Desirée Kaisers folgten.
Für das leibliche Wohl sorgte die kfd. Der Zauberer Endrik Thier aus Ahaus nahm die großen und kleinen Zuschauer mit auf die Reise durch das Reich der Magie. Ob beim Spiel mit Bechern, Ringen oder Seilen, beim Umgang mit dem Zauberwürfel oder beim Kartentrick und beim Auftritt des kanadischen Kriech-waschbären Wuschel: Der
Spaß stand eindeutig im Vordergrund der Straßen-zauberei, in die große und kleine Besucher mit einbezogen wurden.
Beeindruckt zeigte sich auch Ludgera Kraß, die letzte Vorsitzende der Frauengemeinschaft in den Jahren 1975 bis 1991, bevor die Leitung der kfd in der Form eines Teams fortgesetzt wurde. Zum gegenwärtigen Team gehören Petra Becker, Monika Schmidt, Petra Besten, Ingrid Bienbeck, Ulla Bienbeck, Marita Kraß-sühling, Esther Schlamann, Elisabeth Schult, Angela Anhalt-brock und Pastoralreferentin Desirée Kaiser.