Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
TOTAL DIGITAL Virtuell in die Konferenz
Eine Innovation von Facebook könnte Büro und Homeoffice bald verbinden.
Klassische Büroarbeit ist out. Immer mehr Menschen arbeiten aus der Ferne, immer mehr Menschen wünschen sich flexible Arbeitsmöglichkeiten, und immer mehr Menschen überdenken, was es bedeutet, in einem Büro zu arbeiten. Doch ohne die richtigen Kommunikationsmittel birgt die Fernarbeit aus dem Homeoffice immer noch viele Herausforderungen.
Die Arbeit ohne Kollegen um einen herum kann sich manchmal isolierend anfühlen, und ein Brainstorming mit anderen Menschen fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn man nicht im selben Raum ist. Aber dafür gibt es jetzt endlich eine rettende Lösung, die uns über eine erneute Isolationsphase hinweghelfen könnte: ein virtueller Konferenzraum, in dem Leute von überall aus viel persönlicher zusammenarbeiten können.
Ich stelle mir das so vor: Mein Chef schickt mir eine Einladung zu einer Besprechung, aber anstatt auf den Zoom-link zu klicken, um die unausweichlichen ersten 30 Sekunden der „Können Sie mich hören“-unbehaglichkeit zu überbrücken, setze ich ein Vr-headset auf und betrete mit meinen Kollegen – über ein paar ziemlich bescheuerte Avatare – einen virtuellen Konferenzraum. Dort wird diskutiert und gemeinsam an Dokumenten gearbeitet. Klingt unrealistisch, ist es aber nicht: Das Ganze ist jetzt vielleicht möglich dank der neuen VRApp für Fernarbeit namens Workrooms, die Facebook entwickelt hat. Horizon Workrooms ist Facebooks neueste Unternehmung in Richtung
Virtual Reality und weg vom klassischen Social-media-netzwerk.
Die App, die sich aktuell noch in der Beta-phase befindet, ist der erste Schritt im Rahmen von Facebooks Plan, das „Metaverse“aufzubauen – eine Zukunft, in der Online- und Offline-welten verschwimmen werden und ein Paralleluniversum kreiert wird. Die neuen Möglichkeiten sind vielfältig: Es wird virtuelle Kleidung für die Avatare geben und Designermöbel für die Konferenzräume der virtuellen Büros. Ob es auch virtuellen Kaffee an der Kaffeebar im virtuellen Büro gibt? Meine Vorfreude wächst.
Unsere Autorin ist Start-up-gründerin und Sprecherin der Initiative Nrwalley. Sie wechselt sich hier mit dem Blogger Richard Gutjahr ab.