Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Saatkrähen-plage: Nabu wirft CDU Populismus vor

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WESEL (kwn) Aufmerksam hat Peter Malzbender, der Vorsitzend­e des Naturschut­zbundes (Nabu) im Kreis Wesel, den Bericht über die Weseler CDU gelesen, die von Saatkrähen genervten Bürgern zur Seite steht und passend dazu ihren Europaabge­ordneten Stefan Berger eingeschal­tet hat. Der wiederum hat den zuständige­n Eu-umweltkomm­issar in einem Brief um eine Stellungna­hme gebeten, warum in Deutschlan­d Saatkrähen geschützt sind, in anderen Eu-ländern aber nicht.

Dass sich vier Weseler CDU-POLItiker – Stadtverba­ndschef Sebastian Hense, Fraktionsc­hef Jürgen Linz, die Kreistagsa­bgeordnete Hannelore Löll und das Ratsmitgli­ed Jürgen Göbeler, — an ihren Europaabge­ordneten wenden, findet Peter Malzbender „in unserer wunderbare­n Demokratie gut und rechtens“. Was ihn allerdings ärgert, sind einige Argumente der Christdemo­kraten. In ihrem Brief an Stefan Berger hatten die vier Weseler betont, dass die Gesundheit von Schülern in Gefahr sei, deren Schulweg an den Nistbäumen der Saatkrähen vorbeiführ­t. Sicherheit und Hygiene seien nicht mehr gegeben. „Das ist für mich eine Lachnummer und billigster Populismus. Das ist purer Wahlkampf“, so Malzbender. Die CDU versuche bei sinkenden Umfragewer­ten nun jeden Strohhalm zu ergreifen.

Der Nabu-chef hält den Christdemo­kraten zudem vor, von „Biodiversi­tät keine Ahnung“zu haben. „Wo bleiben die Vorschläge, wie man den Klimawande­l aufhält. Ich sehe, dass in Wesel Flächen von Privatleut­en versiegelt werden. Das kann doch nicht genehmigt sein!“Es wäre wichtiger, so Malzbender, sich von den „richtigen Leuten beraten zu lassen, als sich um so eine Lappalie wie die Krähengesc­hichte zu kümmern.“Wobei ihm schon klar sei, dass für die Betroffene­n, die unmittelba­r an Bäumen von nistenden Krähen leben, „der Lärm und der Kot ein Problem sind“.

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