Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SV Schermbeck legt einen Traumstart hin
Der Fußball-oberligist fertigt Westfalia Herne völlig verdinet mit 6:0 ab. Michael Smykacz trifft doppelt und verschießt darüber hinaus sogar noch Elfmeter. Neuzugang Tolga Özdemir liefert nach Einwechslung einen starken Einstand ab.
SCHERMBECK Trotz fünf verletzungsbedingter Ausfälle und zahlreicher angeschlagener Spieler ist den Oberliga-fußballern des SV Schermbeck am gestrigen Sonntag ein Traumstart in die neue Spielzeit gelungen. Mit 6:0 (4:0) bezwang das Team von Trainer Sleiman Salha vor heimischer Kulisse Gegner Westfalia Herne und führt damit die Liga an.
Der Auftakterfolg war auch in dieser Höhe verdient und hätte am Ende sogar noch deutlicher ausfallen können, hätten die Gastgeber nicht weitere gute Einschussmöglichkeiten – darunter einen Foulelfmeter – ausgelassen. Entsprechend zufrieden war der Coach. „Ich hatte unter der Woche Bauchschmerzen wegen der angespannten Personalsituation”, so Salha nach Spielende. „Aber wir haben Herne mit einem sehr guten Matchplan überrascht und fast alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.”
Das Spiel nahm gleich mit Anpfiff richtig Fahrt auf. Keine vier Minuten waren gespielt, als ein Standard zur frühen Führung der Gastgeber führte. Ein von Paul Stieber scharf getretener Freistoß fand im Strafraum in Michael Smykacz einen dankbaren Abnehmer, der trotz einer Traube von Gegenspielern ins Herner Gehäuse einschieben konnte. Ein Auftakt nach Maß, der nur einmal gefährdet war, als sich Hernes Kaan Terzi im Svs-strafraum durchsetzte, aus spitzem Winkel aber an Keeper Rafael Hester scheiterte (10.). Es sollte die einzige nennenswerte Chance der Gäste bleiben.
Besser machten es da die Hausherren, die erneut nach einem Standard, diesmal von der linken Seite, zum 2:0 kamen (28.). Jan Bachmann hatte den Ball in den gegnerischen Strafraum geschlagen, erneut war Smykacz zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Nur fünf Minuten später schoss wieder der Torjäger aufs Herner Gehäuse. Diesmal aber wurde sein Schuss geblockt, der Abpraller fiel Enes Schick vor die Füße, der keine Mühe hatte, auf 3:0 zu stellen (34.). Das schönste Tor des Tages blieb Paul Stieber vorbehalten, der kurz vor dem Halbzeitpfiff aus 25 Metern in den rechten oberen Torwinkel traf und damit die Partie vorentschied.
„Die beiden Standards waren der Dosenöffner”, sagte Salha. „Zudem fühlten sich meine Jungs nach der Pokalschlappe vom vergangenen Wochenende an ihrer Ehre gepackt. Das war eine tolle Wiedergutmachung.” Auch nach der Pause blieb das Spiel einseitig. Eine kurze Herner Drangperiode, in der sich die Gäste keine ernstzunehmende Chance erspielten, wurde wieder konsequent beantwortet. Neuzugang Tolga Özdemir, Sekunden zuvor eingewechselt, provozierte ein Eigentor durch Danilo Kuraba (58.) und erzielte das 6:0 gleich selbst (73.). Eine Minute zuvor hatte Özdemir einen Foulelfmeter herausgeholt, den Smykacz allerdings an die Latte setzte.
„Das Ergebnis ist natürlich überragend”, so Salha. „Aber wir werden das nicht zu hoch hängen. Es war nur der erste Schritt, um durch den verletzungsbedingt schwierigen September zu kommen.”