Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
IS nimmt Flughafen Kabul unter Beschuss
KABUL/BERLIN (ap/dpa/rtr) Kurz vor dem Ende der Luftbrücke zur Rettung Schutzbedürftiger aus Afghanistan ist der Flughafen Kabul nach Us-angaben erneut unter Beschuss geraten. Bis zu fünf Raketen wurden am Montagmorgen auf den Airport abgefeuert, konnten aber abgefangen werden, wie ein Us-regierungsbeamter sagte. Der lokale Ableger der Extremistenorganisation Islamischer Staat bekannte sich zu den Angriffen. Man habe mindestens sechs Katjuscha-raketen auf den Flughafen der Hauptstadt abgefeuert, erklärte die Gruppe über ihr Sprachrohr, den Nachrichtenkanal Amak, ohne Details zu nennen.
Evakuierungen und Transporte mit Militärfrachtflugzeugen gingen am Montag weiter. Die USA brachten innerhalb von 24 Stunden weitere rund 1200 Menschen außer Landes. Die Bundeswehr hatte ihren Rettungseinsatz am Donnerstag beendet; Frankreich, Spanien und Großbritannien folgten am Freitag und Samstag. Die USA wollen noch bis diesen Dienstag Menschen aus dem Land bringen. Mehr als 23.000 Gerettete sind bis Montag auf der Air Base Ramstein in Rheinland-pfalz gelandet. Rund 15.000 von ihnen warteten dort auf eine Weiterreise, teilte der Us-luftwaffenstützpunkt mit. Mehr als 8000 Menschen seien bereits zu neuen Wohnorten in die USA abgeflogen. Ramstein nahe Kaiserslautern ist seit dem 20. August ein Us-drehkreuz für Geflüchtete aus Afghanistan.
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