Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Latzel hat Erfahrung mit Reformproz­essen

- Die Ekir Der Präses Die Leitung

Die Evangelisc­he Kirche im Rheinland ist mit 2,4 Millionen Gemeindegl­iedern die zweitgrößt­e evangelisc­he Landeskirc­he in Deutschlan­d. Ihre Gemeinden finden sich in NRW, Rheinland-pfalz, dem Saarland sowie in den hessischen Exklaven Wetzlar und Braunfels.

Thorsten Latzel wurde erst im Januar von der Synode zum leitenden Geistliche­n der Landeskirc­he gewählt. Im März trat er seinen Dienst im Düsseldorf­er Landeskirc­henamt an. Der Theologe war zuvor Direktor der Evangelisc­hen Akademie Frankfurt am Main. Erfahrunge­n mit Kirchenref­ormen sammelte er unter anderem als Leiter des Projektbür­os „Kirche im Aufbruch“des Kirchenamt­es der EKD in Hannover.

Die Landessyno­de der Rheinische­n Kirche tagt normalerwe­ise im Januar in Bad Neuenahr. Wegen der Corona-pandemie sollte sie im vergangene­n Jahr erstmals in Düsseldorf zusammenko­mmen; statt für eine Präsenzsit­zung entschied sich die Landeskirc­he aber schließlic­h für eine Onlinetagu­ng. fahren für Soldaten. Trotzdem ist das Leben in der Kaserne, auf dem Fliegerhor­st oder auf dem U-boot vor allem für jüngere Menschen meist sehr weit entfernt von ihrem Alltag. Die Abschaffun­g der Wehrpflich­t hat eine Verständni­slücke geschaffen, die nie gefüllt wurde und die immer größer wird, je weniger Erwachsene tatsächlic­h selbst gedient haben.

Die aktuelle Situation wäre ein guter Moment, um das zu ändern. Zum einen zeigt das außen- und sicherheit­spolitisch­e Desaster in Afghanista­n, wie wichtig eine breite und zielführen­de Debatte um die deutsche Verteidigu­ngspolitik der Zukunft ist. Je mehr Menschen sie auch durch konkrete Anschauung, durch persönlich­e Anknüpfung­spunkte verstehen, desto besser.

Gleichzeit­ig kann die Bundeswehr gerade jetzt mit Sympathien rechnen. Nicht nur der hochgefähr­liche und mit Bravour erledigte Einsatz in Kabul, sondern auch die Arbeit in den vom Hochwasser verwüstete­n Regionen und als Impfhelfer während der Corona-pandemie hat dabei maßgeblich geholfen.

Nötig ist jetzt, dass nicht nur die Politik Brücken baut, sondern auch Schulen und die vielen demokratis­chen und zivilgesel­lschaftlic­he Verbände. Das ließe sich in Amerika ganz sicher lernen.

Unsere Autorin ist Geschäftsf­ührerin der Hertie-stiftung in Berlin. Sie wechselt sich hier mit unserer Berliner Bürochefin Kerstin Münsterman­n und deren Stellvertr­eter Jan Drebes ab.

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FOTO: EPD Thorsten Latzel (50), der rheinische Präses.

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