Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Jjugendfußball: Fünf-jahres-plan des PSV Wesel geht auf
Bei der damaligen E-jugend stieg Roger Rütter mit Andreas Peerenboom ein. Das Ziel Niederrheinliga mit den inzwischen C-jugendlichen ist nun erreicht.
WESEL Am Sonntagmorgen sahen sie sich wieder – in der evangelischen Kirche am Lauerhaas. Lasse Rütter, Marc Heiermann, Jan Ruppert und Julie Terlinden feierten noch einmal, diesmal ihre Konfirmation. Einen Tag zuvor hatte das Quartett mitgeholfen, dass die C-JUgend-fußballer des PSV Wesel erstmals seit der Saison 2013/14 wieder in der Niederrheinliga auf Punktejagd gehen. Im Gesamtergebnis mit 7:1 (7:0, 0:1) bezwangen die Weseler in der Relegation Preußen Duisburg. Damit ist der Fünf-jahres-plan von Roger Rütter aufgegangen. Der 46-Jährige hatte vor einem halben Jahrzehnt zusammen mit Andreas Peerenboom das Weseler Team in der E-junioren-altersklasse übernommen und es fast komplett bis zur C-jugend begleitet.
In der vergangenen, annullierten Spielzeit trug noch Bernd Pagojus die Verantwortung für diesen Jahrgang. Pagojus war es auch, der die letzte Niederrheinliga-saison mit den Jugendlichen des PSV bestritten hat. „Er kann die Mannschaft aber aus beruflichen Gründen nicht mehr samstags betreuen“, erzählt Roger Rütter. Und da das Team sowieso aus seinen Schützlingen aus den vergangenen Jahren bestand, fiel Rütter die Zusage nicht schwer. Zumal Andreas Peerenboom mit an Bord ging. „Wir sind ein Zweiergespann und komplett gleichgestellt“, sagt Rütter.
Als Glücksfall bezeichnet der Coach die Tatsache, dass „wir uns für die Qualifikation bewerben konnten“. Mit einem sportlichen Pfund wusste der PSV dabei zu wuchern. Denn in der ersten wegen der Corona-pandemie abgebrochenen Spielzeit hatte sich die Weseler D-jugend für die in der Rückrunde eingeführte Niederrheinliga qualifiziert. Und dort ebenfalls eine hervorragende Rolle gespielt. Wie jetzt in der Relegation gegen Preußen Duisburg.
Setzt sich das nun auch in der Niederrheinliga fort? Da ist Roger Rütter mit einer Prognose vorsichtig, er weiß um die Schwäche seines Teams. Die kann auch mit Training nicht abgestellt werden. „Unser Hauptdefizit ist, dass wir körperlich recht schwach sind“, räumt der Trainer ein, der früher die erste Mannschaft fünf Jahre lang gecoacht und in die Oberliga geführt hat. Dies müsse spielerisch kompensiert werden. „Für unseren Jahrgang 2007 heißt es in der neuen Saison, die Spiele einfach zu genießen“, sagt Andreas Peerenboom.
Wozu die körperliche Unterlegenheit führen kann, zeigte sich beispielsweise in einem Test gegen den SV Budberg, der demnächst auch wieder der Gegner ist. Mit 0:5 lagen die Weseler zur Pause hinten. Sie kamen zwar noch mal auf 4:5 heran, verloren aber letztendlich mit 4:6. Daher ergibt sich die Zielsetzung schon fast zwangsläufig. „Wir wollen nicht absteigen, zumindest in die Qualifikation kommen“, verdeutlicht Roger Rütter. Dazu bedarf es eines Platzes zwischen vier und sieben. Die Teams darüber sind direkt qualifiziert, während die Mannschaften darunter absteigen. „Wir als Trainer und die Jungs haben richtig Bock auf diese Klasse“, sagt Roger Rütter.
Allerdings liegt er mit der Aussage nicht vollkommen richtig. Schließlich gehört mit Julie Terlinden auch ein Mädchen dem Aufstiegsteam an. „Sie macht das absolut super und ist läuferisch die Beste von allen“, lobt Rütter. Einmal pro Woche trainiert Terlinden beim Nachwuchs des Bundesligisten SGS Essen. „Ich glaube schon, dass sie ihren Weg macht, wir trauen ihr viel zu“, so Rütter.
Die Außenverteidigern könne sogar Linda Dallmann nacheifern, die in der Jugend des PSV spielte, über die SGS Essen mittlerweile beim Deutschen Meister Bayern München gelandet und Nationalspielerin ist.