Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

LOKALE KULTUR Von Augenblick­en und ernsten Botschafte­n

Malereien, Skulpturen, Fotokunst und Installati­onen bieten besondere Blicke auf die Welt, mal inspiriert von großen Fragen, mal von Farbe und Form. „x-sichtweise­n“ist im Museum Voswinckel­shof zu sehen.

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DINSLAKEN (pst) Die Inspiratio­nen für die Kunst kämen oft aus dem Inneren heraus, sagt Petra Klein. Thema ihres Werks „Dreamlands“ist, dass die Natur letztendli­ch doch der Menschheit überlegen ist.

Oft seien da aber auch Dinge, die man irgendwo gesehen habe, „die im Hinterkopf bleiben und man das dann ausarbeite­t“, ergänzt Claudia Holsteg-küpper. Bei Magdalena Graf wiederum ist die Ausarbeitu­ng visueller Reize ein Schwerpunk­t. Die gebürtige Duisburger­in, die seit 2009 in Dinslaken lebt, macht unter anderem Fotos von Landschaft­en, Wäldern oder Industriek­ultur und arbeitet diese als Ölgemälde aus.

Solche Perspektiv­en, Ansichten und Einsichten gibt es jetzt in der Ausstellun­g „x-sichtweise­n“im Museum Voswinckel­shof zu erleben. Bis zum 7. November läuft die Schau der aus neun Künstlerin­nen bestehende­n Gruppe „x-positions“. Sie umfasst Malereien, Skulpturen, Fotokunst, Plastiken und Installati­onen. Die Eröffnung war am Wochenende.

Die Arbeitserg­ebnisse, die die Ausstellun­gsbesucher zu sehen bekommen, sind abwechslun­gsreich und teilweise mit regionalem Bezug. „Ich habe lange in der Nähe des Landschaft­sparks gewohnt und dort viele Fotos gemacht“, erklärt etwa Magdalena Graf. „Das ist eine große Inspiratio­n. Nach den Fotografie­n arbeite ich.“Iin der Ausstellun­g zeigt sie zum Beispiel ein Bild einer Landschaft in Spellen oder eines Hauses auf der Hünxer Straße.

Die Weselerin Regine Kielmann hat ihren Schwerpunk­t hingegen auf Skulpturen gelegt. Sie „erstellt mit Vorliebe menschlich­e Plastiken, meist überzeichn­et und in die Länge gezogen“, heißt es auf der Website von „x-positions“. Einige Plastiken sind nun in Dinslaken ausgestell­t. Unter anderem eine, die die bekannte Sängerin Joy Denalane darstellen soll, deren Songs Kielmann oft freitags abends im Radio gehört hat. „Da dachte ich mir, die könnte man doch auch mal machen“, fand die Künstlerin.

Claudia Holsteg-küpper vereint Malerei und Skulpturen und hat sich verstärkt mit dem Thema Gleichbere­chtigung von Frauen auseinande­rgesetzt, welches aus ihrer Sicht „noch lange nicht am Ende“ist. Dazu hat sie unter anderem drei Bilder markanter Frauenfigu­ren gemalt: einer Pionierin, einer „humanitäre­n Dame“sowie einer Suffragett­e, also einer Frauenrech­tlerin in Großbritan­nien und den USA Anfang des 20. Jahrhunder­ts. Sie hat die Werke in verschiede­nen Sprachen mit den Worten „Rebell“, „Menschlich­keit“und „Gleichheit“versehen, um zu zeigen, dass sie ein globales Thema beleuchten. Um diese Bilder herum stehen verschiede­ne Skulpturen zu dem Thema.

Renate Scheel erarbeitet ihre Malereien anhand von „Sekundenze­ichnungen“, die sie von Menschen in Bewegung macht, beispielsw­eise beim Karneval auf Teneriffa. „Ich gucke dabei nicht auf das Blatt, sondern nur auf die Menschen. So entstehen skurrile Zeichnunge­n. Das ist

aber auch meine Handschrif­t, und ich finde, das hat einen bestimmten Charme“, sagt Scheel.

Neben den fertigen Werken haben einige der Künstlerin­nen auch Skizzenbüc­her dargelegt. „So kann man auch mal den Entstehung­sprozess nachvollzi­ehen, wie ein Entwurf dann zu dem fertigen Werk wird“, meint Holsteg-küpper.

Die Künstlergr­uppe x-positions hat sich 2017 in Wesel zusammenge­funden, als alle Mitglieder im Finale des Erna-suhrborg-preises vertreten waren, der insbesonde­re autodidakt­ische Künstlerin­nen ehrt. „Die Idee war, mit unserer Kunst am Niederrhei­n auf Tour zu gehen und so haben wir bisher in Wesel, Alpen und Kamp-lintfort ausgestell­t. Jetzt freuen wir uns, dass es nach einigen Verschiebu­ngen hier im Voswinckel­shof geklappt hat“, erklärt Barbara Spiekerman­n-horn. Sie ist bei „x-sichtweise­n“unter anderem mit ihrer Bilder-serie „Künstler mit Fischen“vertreten.

 ?? FOTO: LARS FRÖHLICH ?? Die Künstlerin­nen Regine Kielmann, Barbara Spiekerman­n-horn, Brigitte Tackenberg-özek, Petra Klein, Claudia Holsteg-küpper, Renate Scheel und Magdalena Graf (v.l.) zeigen ihre Arbeiten im Museum Voswinckel­shof.
FOTO: LARS FRÖHLICH Die Künstlerin­nen Regine Kielmann, Barbara Spiekerman­n-horn, Brigitte Tackenberg-özek, Petra Klein, Claudia Holsteg-küpper, Renate Scheel und Magdalena Graf (v.l.) zeigen ihre Arbeiten im Museum Voswinckel­shof.

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