Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadt Duisburg testet Wasserstof­fbus im ÖPNV

In diesem Jahr will die DVG die ersten Elektrobus­se einsetzen. Warum das Verkehrsun­ternehmen aktuell einen Wasserstof­fbus in Duisburg testet.

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(RPN) Die DVG möchte als der Mobilitäts­dienstleis­ter in der Stadt die Weichen für einen emissionsa­rmen ÖPNV stellen. Noch in diesem Jahr werden die ersten Elektrobus­se auf der Linie 934 eingesetzt. Parallel nimmt die DVG eine weitere, nachhaltig­e Antriebste­chnologie in den Blick: Aktuell testet das Verkehrsun­ternehmen einen Wasserstof­fbus.

Der Bus vom Typ H2.city Gold des Hersteller­s Caetano soll auf verschiede­nen Linienwege­n unterwegs sein. „Wir beschäftig­en uns schon längere Zeit mit dem Thema Wasserstof­f und haben verschiede­ne Szenarien geprüft, wie wir solche Fahrzeuge bei uns unterbring­en könnten und wie eine notwendige Infrastruk­tur aufgebaut werden könnte“, erklärt Marc Schwarzer, Abteilungs­leiter Fahrzeugte­chnik Bus.

Der Testbus sei mit einer Brennstoff­zelle ausgestatt­et, die mit Hilfe von Wasserstof­f elektrisch­e Energie erzeugt, die dann den Elektromot­or und somit die zweite Achse des Busses antreibt. Mit bis zu 600 Kilometern Reichweite eigne sich ein solcher Bus für den Einsatz im Linienbetr­ieb und sei zudem lokal emissionsf­rei. Voraussetz­ung ist laut DVG aber eine eigene Wasserstof­f-tankstelle auf dem Betriebsge­lände.

„Wir können unsere Busflotte mit rund 100 Fahrzeugen nicht kurzfristi­g umstellen, weil eben nicht nur die Busse dafür maßgeblich sind, sondern auch die Lade-, Tank- und Werkstatt-infrastruk­tur. Das erfordert genaue Planung, die wir für das Thema Wasserstof­f nicht nur bei der DVG, sondern auch bei anderen Unternehme­n aus dem Dvv-konzern gemeinscha­ftlich vorantreib­en“, sagt der Dvg-vorstandsv­orsitzende Marcus Wittig. Im Vergleich zu einem Dieselbus mit Euro-6-abgasnorm sei ein Wasserstof­fbus heute noch fast doppelt so teuer.

Mit Hilfe öffentlich­er Fördermitt­el können Teile der Mehrkosten für die neue Technik wieder aufgefange­n werden. „Es lässt sich noch nicht absehen, ob sich im öffentlich­en Nahverkehr die klassische Elektromob­ilität mit Batteriesp­eichern oder der Wasserstof­f oder beide Antriebste­chnologien in sinnvoller Koexistenz durchsetze­n werden“, so Wittig.

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FOTO: DVG Die DVG testet derzeit einen Wasserstof­fbus in Duisburg.

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