Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schaaf holt Silber und Gold bei der Reit-em

Die Voerder Vielseitig­keitsreite­rin verpasst den Sieg in der Einzelwert­ung erst im Springen, gewinnt aber mit dem deutschen Team.

- VON CHRISTOPH ENDERS

VOERDE Eine ebenso aufregende wie erfolgreic­he Woche liegt hinter der gebürtigen Voerderin Anna Lena Schaaf. Bei der Europameis­terschaft der Jungen Reiter im Vielseitig­keitsreite­n in Segersjö (Schweden) hat sich die 20-Jährige die Silbermeda­ille in der Einzelwert­ung gesichert – und mit dem Team Gold geholt.

Schaaf war mit ihrer Fuchstute Fairytale nach Schweden gereist und hatte gemeinsam mit dem Rest des Deutschen Teams „eine richtig gute Zeit“, wie sie verrät. „Der Zusammenha­lt war wirklich sehr hoch. Wir haben immer bei den anderen geholfen, wo wir nur konnten“, beschreibt Schaaf das gute Gefüge in der Mannschaft. Hilfe brauchte sie selbst allerdings recht wenig, denn auf Fairytale war auch in Schweden Verlass. Nach der Dressur am Freitag führte Schaaf das Feld mit nur 21,5 Minuspunkt­en an. Dicht hinter ihr lauerte die Französin Anouk Canteloup mit 23,8 Minuspunkt­en.

Einen Tag später stand bei den Jungen Reitern mit dem Geländerit­t dann das Highlight auf dem Programm. Die 20-jährige Schaaf, die mittlerwei­le in der Reiterhoch­burg Warendorf lebt, erwischte auch im Gelände einen guten Tag mit Fairytale. 1,6 Strafpunkt­e gab es nur, und so gelang es ihr auch, die Spitzenpos­ition am zweiten Tag zu behaupten. „Der Start im Gelände war etwas holprig, aber mein Pferd hat es mir wirklich so einfach wie möglich gemacht. Als ich durchs Ziel geritten bin, war ich schon sehr glücklich“, berichtet Schaaf. Auch Frank Ostholt, der frühere Olympiasie­ger und Bundestrai­ner in der Vielseitig­keit, zeigte sich überaus zufrieden mit der gebürtigen Voerderin – zumal sie ihren Vorsprung durch den guten Lauf sogar noch ausbauen konnte: „Das war eine phänomenal­e Runde zum Schluss.“

Als große Favoritin ging Schaaf also ins Springen. Einen Fehler durfte sie sich erlauben – und die EinzelGold­medaille wäre ihre gewesen. Es kam zum Leid der 20-Jährigen aber etwas anders als erhofft. „Eigentlich ist mein Pferd beim Springen sehr verlässlic­h und das Polster von einem Fehler schien schon sehr sicher“, fasste sie die Lage vor dem Springen zusammen. Es sollte an diesem Tag aber nicht sein. Zwei Fehler wurden es am Ende und die aufmerksam­e Konkurrenz zog noch vorbei. „Immerhin hat mit Greta Busacker dann eine Deutsche gewonnen, der ich das auch total gönne“, tröstete die 20-Jährige sich nach dem verpassten Einzel-gold.

Busacker, die die Tochter der mehrfachen Olympiasie­gerin, Europa- und Weltmeiste­rin Ingrid Klimke ist, leistete sich im Springen keinen einzigen Fehler und zog noch an Schaaf vorbei. Die Freude überwog aber schnell der Trauer. „Hätte mir vorher jemand gesagt, du holst im Einzel Silber und Gold mit dem Team, hätte ich gejubelt und das sofort unterschri­eben. Nach dem Verlauf ist es natürlich bitter, aber ich hatte trotzdem eine richtig gute Zeit“, fasst die 20-Jährige die Woche in Schweden zusammen.

„Als ich durchs Ziel geritten bin, war ich schon sehr glücklich“Anna Lena Schaaf Vielseitig­keitsreite­rin

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FOTO: FN/DILL Anna Lena Schaaf und Fairytale, hier bei den Deutschen Meistersch­aften im Juni, haben auch bei der EM der Jungen Reiter in Schweden überzeugt. Als Lohn gab es die Silbermeda­ille im Einzel und Gold mit dem Team.

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