Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
I-dötzchen in Eppinghoven haben erneut Ärger mit dem Schulbus
Die Erstklässler der Hagenschule haben nach den Ferien zunächst nur drei Stunden Unterricht. Aber der Schulbus kam erst nach der vierten Stunde.
DINSLAKEN (aha) Es gibt erneut Ärger wegen des Schulbusses von der Hagenschule nach Eppinghoven. Mit Schuljahresbeginn hat der Betreiber gewechselt. Die Eltern klagen über ausgelassene Haltestellen, Verspätungen – und darüber, dass der Bus die Erstklässer in der Eingewöhnungszeit nicht mehr wie früher nach der dritten sondern erst nach der vierten Stunde abholt.
Die Stadt hatte im Frühjahr im Rahmen einer Überprüfung im Rahmen der Coronapandemie festgestellt, dass der Bus seit Jahrzehnten auch Kinder aus dem Bereich der Konrad-adenauer-straße mitnimmt, die aber laut Schülerkostenfahrverordnung nicht berechtigt waren, den Schulbus zu nutzen weil die Gartenschule für sie etwa 300 Meter näher liegt und der Schulweg über die Konrad-adenauerStraße und die B8 nicht so gefährlich sei, dass er den Einsatz eine Schulbusses rechtfertige. Nach Diskussionen mit Eltern und Politik einigte man sich in der Ratssitzung vor den Sommerferien auf einen Kompromiss: Neben den Schülern, die bis dahin den Bus genutzt haben, sollen auch die neuen Erstklässler damit fahren dürfen.
Nach den Sommerferien aber stellten die Eltern fest: Der Betreiber des Schulbusses hat sich geändert. Und damit offenbar auch Fahrzeiten und Haltestellen des Busses. In den ersten Tagen nach den Sommerferien seien mehrere Haltestellen gar nicht angefahren worden. Dann sei der Bus 20 Minuten zu spät gekommen. Und die i-dötzchen, die in ihren ersten sechs Tagen nach den Sommerferien nur drei Stunden Unterricht haben, wurden nun nicht mehr vom Schulbus abgeholt. Dieser fuhr erst nach der vierten Stunde.
Die Eltern haben der Stadtverwaltung in einem Schreiben die Probleme geschildert. „Der Einsatz des Schulbusses erfolgt – wie vertraglich vereinbart – erst ab der vierten Unterrichtsstunde“, hieß es in dem Antwortschreiben der Verwaltung. Die Schulbusse würden „gemäß Ausschreibung“nach der vierten, fünften und sechsten Stunde eingesetzt. „Ein Einsatz bereits nach der dritten Unterrichtsstunde ist nicht vorgesehen und auch nicht vereinbart“, so die Stadt. In der Vergangenheit habe die Hagenschule den Schulbus für diese sechs Tage „eigenmächtig, ohne Abstimmung mit der Stadt Dinslaken“bereits zum Ende der dritten Stunde bestellt, erklärt Stadtsprecher Marcel Sturm. „Dieses Schuljahr hat die Schule den Eltern dann am Einschulungstag mitgeteilt, dass der Schulbus erst nach der vierten Unterrichtsstunde fährt, und die Eltern gebeten, ihre Kinder bereits nach der dritten Unterrichtsstunde abzuholen, beziehungsweise auf die Betreuung im offenen Ganztag verwiesen.“
Dass mehrere Haltestellen zunächst nicht angefahren wurden, liege daran, dass diese Haltestellen der Stadt nicht bekannt gewesen seien. Die Firma, die „viele Jahre die Schülerbeförderung für die Stadt Dinslaken durchgeführt hat“habe mit der Hagenschule „eigenmächtig bereits vor längerer Zeit den eigentlichen Fahrplan auf Wunsch der Eltern abgeändert, ohne zuvor den Schulträger zu informieren und das Einverständnis hierfür einzuholen.“Dadurch sei es „zu einem Missverständnis und der zeitlichen Verzögerung“gekommen. Denn in die Ausschreibungsunterlagen sei der „ursprüngliche Fahrplan der Stadt Dinslaken als Auftraggeber“aufgenommen worden. Die Route sei aber nun angepasst worden.
Die Verspätung erklärt die Stadt mit dem „erhöhten Verkehrsaufkommen“in den ersten zwei Wochen nach Schulstart, mehreren Baustellen im Stadtgebiet und einem Bus, der auf der Nikolaus-großStraße die Durchfahrt verhindert habe. Aufgrund der Gegebenheiten sei aber „eine Änderung der Haltestelle nicht sinnvoll“, so die Stadt.
Wenn es weiter zu Behinderungen komme, würden der Außendienst des Ordnungsamtes beziehungsweise die Polizei hinzugezogen. Daniela Schneider ist angesichts dieser Antwort etwas ratlos: „Der Schulweg soll nicht gefährlich sein, weil kein Verkehr da ist – und der Bus kommt jetzt zu spät, weil hohes Verkehrsaufkommen ist.“