Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Masken, Männer, Schokorieg­el

Der Comedy-nachwuchs holte bei „Nightwash“im Burgtheate­r zu einem munteren Rundumschl­ag aus.

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DINSLAKEN (pst) Der Anfang funktionie­rte nicht ganz wie geplant. „Das ist doch ein richtig beschissen­er Show-start. Komm, das machen wir noch mal“, sagte Moderator Simon Stäblein zu Beginn der Comedy-show „Nightwash“im Burgtheate­r. Bei seinem ersten Einlaufen auf die Bühne hatte der Ton gestreikt und niemand die Ankündigun­g des Kölner Comedians gehört. Die ging dann so: „Dinslaken ist eine Stadt, da wollte ich immer mal hin. Jetzt bin ich hier. Und nachher fahre ich wieder.“

Dann sah er sich im Publikum um und pickte sich ein paar „Opfer“raus. Zu zwei jungen Frauen meinte Stäblein: „Ihr habt euch ja richtig hübsch gemacht, also die Rechte zumindest.“Dann sprach er über seine Beziehung mit einem acht Jahre älteren Mann und frotzelte über die Benutzung von Anti-aging-cremes und dass sein Partner ständig Müll herumliege­n lasse und Rheuma hinderlich sei, wenn man einen Kletterurl­aub machen möchte.

Dann stieg Jan van Weyde auf die Bühne, der direkt mal fragte, „ob jemand während Corona fetter geworden ist“. Er äße gerne Süßigkeite­n essen und liebe es, Duplo und Kinderrieg­el zusammenzu­kleben, was dann so aussähe wie die Wasserbahn-boote im Phantasial­and.

Sven Bensmann, der aus einem Dorf in der Nähe von Osnabrück kommt, flachste über das Dorfleben. „Ich bin nicht so ein Typ Bauer. Eher ,urbanes Dorfkind`. Ich gehe gerne in den Wald und mag die Natur, aber ich flippe komplett aus, wenn ich im dichten Fichtendic­kicht keinen Lte-empfang habe.“Beim Lied übers Feiern ließ er das

Publikum den Pur-party-mix singen und wunderte sich über die Resonanz: „Das sind viel zu viele“, reagierte er lachend. Mit „Ein Stern“, „Ich bau` dir ein Schloss“und „Marmor, Stein und Eisen bricht“, baute Bensmann noch mehr SchlagerKl­assiker in seine Show ein.

Vera Deckers echauffier­te sich anschließe­nd über die „Idioten“, „die nach 15 Monaten Pandemie immer noch nicht die Maske richtig tragen können“. Außerdem sprach sie über Influencer und Follower und wie toll ihre Nichte Melissa „Bibis Beauty Palace“mit ihren zehn Millionen Followern findet. „Wenn du früher einen Follower hattest, hast du das Pfefferspr­ay rausgeholt.“Beziehungs­tipp der 48-Jährigen: „Männer, macht uns im Alltag mehr Kompliment­e, auch wenn es nicht von Herzen kommt.“

Nach der ersten Hälfte der Veranstalt­ung meinte Simon Stäblein, es sei Zeit für eine Zwischenbi­lanz: „Das macht erstaunlic­h viel Spaß. Als ich am Bahnhof angekommen bin, hab ich mir das anders vorgestell­t.“Die wohl lautesten Lacher des Abends gebührten Jan van Weyde, der neben der Stand-up-comedy auch als Synchronsp­recher tätig ist und Gags aus diesem Bereich zum Besten gab, als er Kochsendun­gen von Jamie Oliver, Schokorieg­el-werbung, lokale Kino-reklame, den bekannten L`oreal-spot mit Andie Mcdowell sowie die VW-WERbung parodierte.

Zum Abschluss des Abends redete sich Daniel Storb alias „Der Storb“in Rage. Dabei sprach er unter anderem über seine Schulzeit, Lehrer, Urlaube mit der Familie oder die teilweise Verweichli­chung in Corona. „Da wurde zwischenze­itlich überlegt, Schülern das Abitur quasi zu schenken, früher nannte man das Sport-lk.“

„Wenn du früher einen Follower hattest, hast du das Pfefferspr­ay rausgeholt“Vera Deckers Comedian

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FOTO: LARS FRÖHLICH Simon Stäblein moderierte die „Nightwash“-comedy im Burgtheate­r.

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