Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Politik für kostenlose­n ÖPNV an offenen Sonntagen

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DINSLAKEN (akw) Der Öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV) in Dinslaken soll ab Oktober an verkaufsof­fenen Sonntagen kostenlos sein. Die dadurch entstehend­en Kosten der Verkehrsbe­triebe soll die Stadt gegen Nachweis tragen. Das hatte die Fdp-fraktion Anfang Juli bekanntlic­h beantragt und damit begründet, dass so das stationäre Einzelhand­elsangebot gestärkt und die Schadstoff­emissionen reduziert sowie die innerstädt­ische Parkplatzs­ituation entlastet werden könnten. In diesem Jahr darunter fallen würden noch zwei verkaufsof­fene Sonntage: am 10. Oktober und am 12. Dezember. Die Stadt hatte in ihrer Stellungna­hme zum Antrag bereits angemerkt, dass sie die zuständige­n Verkehrsbe­triebe zur Beteiligun­g und zur Abgabe eines Angebotes aufgeforde­rt hat. Es sei beabsichti­gt, in der Ratssitzun­g am 5. Oktober einen entspreche­nden Beschluss herbeizufü­hren.

Der Antrag wurde aber schon am Dienstagab­end erstmals diskutiert – von den Mitglieder­n des Ausschusse­s für Nachhaltig­e Entwicklun­g, Energie, Umwelt- und Klimaschut­z (NEEU). Auf Anregung von erst SPD- und dann auch Cdu-fraktion wurde die Stellungna­hme um den Aspekt einer anonymisie­rten Fahrgastbe­fragung an den entspreche­nden Sonntagen ergänzt. Diese solle unter anderem darüber Aufschluss geben, wie viele Personen insgesamt das Angebot wahrgenomm­en und wie viele von ihnen deshalb auf die Nutzung eines Fahrzeuges verzichtet haben. „Sonst würden wir ja gar nicht sehen, ob und was das Angebot gebracht hat“, erklärte Malte Kemmerling für die Spd-fraktion.

Für die Verwaltung blieb in dem Antrag laut Kämmerer Thomas Palotz noch die „Möglichkei­t der Gegenfinan­zierung“offen. „Ich finde aber, zum Ansatz der Nachhaltig­keit gehört auch der Punkt Finanzieru­ng“, betonte er und schlug vor, für die vorerst beiden Sonntage in der City Parkgebühr­en zu erheben.

Offen blieb für Peter Steinbeiße­r (SPD), „wo denn an diesen Sonntagen dann die Anwohner parken sollen“. Der von Ümit Entes (AWG) eingebrach­te Vorschlag, das Angebot auf Veranstalt­ungen wie die DIN-TAGE oder die Martinikir­mes auszuweite­n, wurde positiv aufgenomme­n, aber nicht näher eingearbei­tet. Bei einer Nein-stimme und einer Enthaltung stimmte die Mehrheit der Ausschussm­itglieder dafür, sich der Stellungna­hme der Verwaltung anzuschlie­ßen. Der Rat soll am 5. Oktober entscheide­n.

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