Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Köln und Düsseldorf halten an Rosenmontag fest
NORDRHEIN-WESTFALEN (vima/jis/ lud/bpa) Bis zum Rosenmontagszug am 28. Februar ist es noch fast ein halbes Jahr. Für einige Karnevalisten aus der Region ist jetzt schon klar, dass die kommende Session eine ohne Zoch sein wird, während andere Nrw-städte an der Veranstaltung festhalten.
„Wir planen ganz klar den Rosenmontagszug, wir werden den Tag komplett durchziehen – von vorne bis hinten“, sagt etwa Hans-jürgen Tüllmann, Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC). Optimistisch blickt er auf die Outdoor-veranstaltungen wie auch den Rosenmontagszug. Bei den IndoorVeranstaltungen waren die Düsseldorfer Karnevalisten die ersten, die als Messlatte für Mitfeiernde ausschließlich 2G angesetzt haben, also nur Geimpfte und Genesene einlassen. Von den Entscheidungen anderer Städte lassen sich die Düsseldorfer Karnevalisten laut Tüllmann nicht beeinflussen. „Wir bleiben locker und ruhig und machen einfach unser Ding.“
In der Karnevalshochburg Köln steht der Rosenmontagszug fest im Terminkalender. „Wir planen den Zug bislang ganz normal“, sagt Michael Kramp, Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval: „Die Gesellschaften haben sich bis August alle angemeldet, und wir verkaufen auch Tribünenkarten.“Weil im vergangenen Jahr zwischen August und Februar fünf verschiedene Varianten des Rosenmontagszugs geplant worden waren, sei man hinsichtlich unterschiedlicher Vorgaben zudem gut aufgestellt. Kramp: „Pläne für mehrere Zug-versionen liegen bei uns sozusagen in der Schublade.“
Auch in Mönchengladbach soll nach dem aktuellen Stand der Zug am Veilchendienstag rollen. Die dortigen Narren gehen von einer ganz normalen Session aus.
Eine feste Absage des Zugs für die ganze Stadt gibt es bislang nur in Kleve. Dafür hagelt es auch schon Kritik. Unternehmer Bernd Zevens, der unter anderem die Veranstaltungen im Festzelt der Karnevalisten organisiert, kritisierte die Entscheidung als voreilig. Eine Absage im August sei viel zu früh, sagte Zevens.
Die Karnevalsgesellschaft GrünWeiß Schlebusch zieht lieber jetzt schon die Reißleine für ihren Umzug in dem Leverkusener Stadtteil. „Es ist aus Sicht der Organisatoren nicht möglich, eine Zutrittskontrolle und eine Nachverfolgung der Teilnehmer und Zuschauer zu gewährleisten. Die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen wären nicht finanzierbar“, heißt es von der KG Grün-weiß.
Der Schul- und Veedelszoch in Schlebusch lockt in der Regel rund 40.000 Jecken in den Stadtteil. Der Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK), der den Zug in der Stadt organisiert, hält sich indes alle Optionen offen. Falls der Zug nicht stattfinden kann, hat der FLK bereits einen Plan B: Eine Feier auf einem großen Gelände, bei der die Karnevalisten nicht durch die Straßen ziehen, sondern an einem Ort bleiben.
Skeptisch blicken die Karnevalisten aus Essen auf den kommenden Rosenmontagszug. „Das stelle ich mehr sehr schwierig vor“, sagt Volker Sassen, Erster Vorsitzender des Festkomitees Essener Karneval. „Wie will man bei einer Open-airVeranstaltung mit so vielen Menschen die Corona-regeln kontrollieren?“Auch eine Nachverfolgung der Kontakte sei kaum zu gewährleisten. Noch sei es zu früh, um endgültige Aussagen dazu zu treffen. Vorsichtshalber habe man beispielsweise Drängelgitter und Toilettenanlagen bestellt, um auf alles vorbereitet zu sein.