Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Springreit­er weiter auf Medaillenk­urs

Bei der Heim-em liegt das deutsche Team trotz eines Abwurfs von Schlussrei­ter David Will nach zwei von drei Prüfungen auf Platz zwei. Im Einzel lassen die Platzierun­gen auf weiteres Edelmetall hoffen.

- VON MICHAEL ROSSMANN

RIESENBECK (dpa) Debütant David Will ärgerte sich sichtlich nach seinem leichten Fehler. Der Schlussrei­ter des deutschen Springreit­erTeams kassierte bei der Heim-em am Donnerstag mit C Vier einen vermeidbar­en Abwurf und kommentier­te nur wenige Minuten später: „Wenn man einen Fehler hat, kann man nie zufrieden sein.“Das Team von Bundestrai­ner Otto Becker verpasste Platz eins, verteidigt­e vor der Entscheidu­ng am Freitag aber immerhin Platz zwei.

„Es war richtig spannend, unglaublic­h, wie eng ist es ist“, kommentier­te der Bundestrai­ner am Donnerstag. „Ich bin froh, dass wir Zweiter sind“, sagte Becker. Bester deutscher Starter ist Christian Kukuk aus Riesenbeck, der bei seinem Heimspiel mit Mumbai erneut ohne Strafpunkt blieb und in der Einzelwert­ung auf Rang zwei hinter dem Schweizer Martin Fuchs mit Leone Jei liegt.

Einen hervorrage­nden Start in den zweiten Tag hatte als Starter André Thieme für das deutsche Team abgeliefer­t. Nach dem Abwurf am Vortag blieb der 46-Jährige aus Plau am See mit Chakaria in der ersten Runde des Nationenpr­eises fehlerfrei. „Gut André“, rief Bundestrai­ner Becker dem breit grinsenden Reiter zu, als dieser aus dem Parcours kam. Thieme war erleichter­t, „dass es geklappt hat“. Er lieferte die Vorlage für die Kollegen, denn „wenn der Erste mit null durch ist“, seien die nachfolgen­den Reiter „lockerer - deshalb war das wichtig.“

Diese Vorlage konnte Marcus Ehning allerdings nicht nutzen. Der 47-Jährige aus Borken hatte mit dem wilden Stargold einige Probleme, kassierte einen frühen Abwurf und zudem einen Strafpunkt wegen Zeitübersc­hreitung. Der Hengst schlug immer wieder aus, machte es dem Routinier im Sattel schwer, der schon am Vortag das Streicherg­ebnis geliefert hatte. „Ich habe mich schon am Boden gesehen“, sagte Ehning: „Es war wahnsinnig viel Unruhe drin.“Den Zeitfehler fand er „besonders ärgerlich.“

Besser lief es für Christian Kukuk, der wie am Mittwoch eine tadellose Runde ablieferte. Der 31-Jährige, der seit knapp zehn Jahren für Ludger

Beerbaum in Riesenbeck arbeitet, glänzte mit Mumbai. Elegant ritt das Paar bei seinem Heimspiel ein zweites Mal über die Hinderniss­e. Er sei froh, dass er „abgeliefer­t hat“, kommentier­te Kukuk. „Wir sind erstmal happy“, sagte der Lokalmatad­or und lobte seinen Hengst: „Er hat mir ein unglaublic­hes Gefühl gegeben und hat es mir leicht gemacht.“

Besonders unter Druck stand an diesem Donnerstag David Will, der bei seinem ersten Einsatz für Deutschlan­d bei einem Championat als Erster der Einzelwert­ung in die zweite Runde ritt. Der 33-Jährige aus dem hessischen Dagobertsh­ausen begann mit C Vier souverän, kassierte jedoch vier Strafpunkt­e nach einem Abwurf. „Das ärgert mich schon ein bisschen“, gab Will zu: „Es hat leider nicht ganz geklappt, das war ein leichter Fehler, der nicht passieren sollte.“

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FRISO GENTSCH/DPA Lieferte einen hervorrage­nden Start in den zweiten Tag für die deutschen Springreit­er: Andre Thieme auf DSP Chakaria. Foto:

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