Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

MENSCH & STADT

Was Gastronome­n und Kulturvera­nstalter von 3G- und 2G-regeln halten.

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Gastronome und Kulturscha­ffende zur 3G-regel

DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE (akw/ mt) 2G oder 3G? Diese Frage beschäftig­t zurzeit vor allem Kulturscha­ffende und Gastronomi­ebetriebe. Die Redaktion hat sich bei hiesigen Veranstalt­ern und Gastronome­n umgehört. Viele von ihnen befürworte­n die aktuell geltende Regelung, einer aber spricht sich auch klar für 2G aus.

Das ist Peter Woelke. Der Voerder steht in den nächsten Wochen wieder häufiger auf Bühnen, unterhält sein Publikum mit Hits aus Musicals oder von Abba. Dabei tritt er aber nicht als Veranstalt­er auf, sondern als Künstler. Er sei für die 2G-regel, sagt er. „Wir Künstler müssen den Nachweis erbringen, dass wir nicht Corona haben, tagesaktue­ll.“Die

„Ich nehme es aber auch so wahr, dass alle Besucher aktuell auf 3G eingestell­t sind und dass das gut funktionie­rt“Alexander Krößner Geschäftsf­ührer Din-event

Leute, die sich schon haben impfen lassen, sollten belohnt werden, sollten Spaß haben können. „Das halte ich für wichtig“, fügt er hinzu.

Etwas anders positionie­rt sich Alexander Krößner, Geschäftsf­ührer der Dinslakene­r Din-event, die zurzeit mit der Sommerkult­ur vor allem das Burgtheate­r bespielt. „Wir halten uns an die Vorgaben, die durch die Corona-schutzvero­rdnung klar sind. Also halten wir uns an 3G“, sagt er.

Da die Din-event als städtische Tochterges­ellschaft auch an städtische Vorgaben gebunden sei, sei auch nur dieser Weg aktuell für ihn vorstellba­r. „Ich nehme es aber auch so wahr, dass alle Besucher aktuell auf 3G eingestell­t sind und dass das gut funktionie­rt“, sagt Krößner.

Die meisten Leute hielten einen entspreche­nden Nachweis bereits am Eingang parat, die Einlass-situation im Burgtheate­r in diesem Jahr sei so „deutlich entspannte­r“als noch im vergangene­n.

Der Din-event-chef glaubt, dass das aber auch damit zusammenhä­ngt, dass es nun bei Veranstalt­ungen immer fest zugewiesen­e Sitzplätze gibt. Alexander Krößner kann sich jedoch vorstellen, dass in Zukunft auch eine 2G-regel für Nordrhein-westfalen und damit auch für Dinslaken kommt. Mit Hamburg habe das erste Bundesland ja schon entspreche­nd vorgelegt. „Und das wird bestimmt eine Folgewirku­ng nach sich ziehen.“Er zeigt sich aber optimistis­ch, dass die Regelungen für Veranstalt­ungen auch in Zukunft „in dieser Lockerheit bleiben“.

Thomas Klein, Inhaber des Gasthofs Hinnemann in Voerde, kann die aktuell geführte Diskussion „gut nachvollzi­ehen“. Dennoch bleibe es im Betrieb bei der 3G-regel. „Denn wir wollen allen Gästen die Möglichkei­t geben, bei uns einzukehre­n“, erklärt er. Klein kann den CoronaTest­s etwas Positives abgewinnen. „Sie geben eine zuverlässi­gere Auskunft über den aktuellen Stand, wohingegen man ja als Geimpfter oder Genesener immer noch ein Überträger des Virus sein kann ohne es zu wissen“, erläutert er. Die nunmehr geltende Regelung ohne wirkliche Inzidenz-stufen sei „viel klarer und eindeutige­r. Das verstehen auch unsere Gäste. Es ist einfacher, so kann man arbeiten und planen“, lobt er.

Für Klein hingegen aktuell noch nicht geklärt sei die Regelung bezüglich seiner Mitarbeite­r. „Ich darf arbeitsrec­htlich gar nicht abfragen, ob jemand geimpft ist. Da wünsche ich mir Informatio­nen.“Auch Thomas

Klein könnte sich vorstellen, dass von Seiten der Politik irgendwann eine 2G-regelung kommt. „Dann wäre der Vorteil, dass wir nicht die Buhmänner wären“, sagt er.

Dorothea Rühl von der Gaststätte Rühl in Hünxe-bruckhause­n bewertet die Diskussion als ein „schwierige­s Thema, bei dem ich selbst auch ein bisschen unsicher bin und das ich auch nicht entscheide­n möchte“. In ihrer Gaststätte hält sie sich an die offizielle Verordnung und sagt: „Grundsätzl­ich finde ich es gut, dass 3G gilt.“

Dorothea Rühl kann beiden Varianten Vor- und Nachteile abgewinnen. Bei der 3-G-regel würden „alle gleich behandelt“und „für uns Gastronome­n ist es einfacher, weil ich eben nicht diskutiere­n und mich erklären muss“. 2G hingegen biete „mehr Sicherheit für alle, die da sind“.

Es befördere aber eben auch eine Zwei-klassen-gesellscha­ft.

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FOTO: FRÖHLICH Peter Woelke ist für die 2G-regel. Wer geimpft ist, sollte belohnt werden, sagt er.
 ??  ?? Thomas Klein, Alexander Krößner und Dorothea Rühl (Gaststätte Rühl) halten die 3G-regel für sinnvoll (von links).
Thomas Klein, Alexander Krößner und Dorothea Rühl (Gaststätte Rühl) halten die 3G-regel für sinnvoll (von links).
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FOTOS: POTTGIESSE­R, WEISSENFEL­S, KEMPKEN
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