Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kita Edithweg muss saniert werden
Feuchtigkeitsschäden haben dem 1993 erbauten Gebäude arg zugesetzt. Das Dach habe sich über die Jahre als Fehlkonstruktion erweisen. Die Standfetsigkeit der Kita sei gefährdet. Nun will die Stadt 1,5 Millionen Euro investieren.
DINSLAKEN (akw) Immer wieder Feuchtigkeitsschäden und Mängel beim Brandschutz: Diese beiden Probleme führt die Stadt Dinslaken als Hauptgründe dafür an, dass sie nächstes Jahr die städtische Kindertagesstätte Edithweg sanieren möchte. Die Verwaltung plant, dafür 1,5 Millionen Euro zu investieren. Das geht aus einer Vorlage hervor, die in der ersten Sitzungsfolge nach der Sommerpause beraten werden soll. Erstmals am gestrigen Donnerstag, 2. September, von den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses.
Die Kita Edithweg wurde 1993 erbaut. Sie wird aktuell von 70 Kindern besucht und betreut im Rahmen der Inklusion auch Kinder mit Behinderung als „Schwerpunkteinrichtung“. Von den 70 Plätzen stehen 16 Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) zur Verfügung. „Der entsprechende Umbau erfolgte im Jahr 2010“, so die Stadt. Die Kita arbeitet nach dem Early-excellence-konzept (EEC). Bei diesem wird davon ausgegangen, dass jedes Kind einzigartig ist und ganz besondere Potenziale hat, die es zu erkennen und zu fördern gilt. Die Räume in der Kita Edithweg seien demgemäß nicht mehr klassische Gruppenräume, sondern zu themenspezifischen Bildungsateliers umgewandelt worden, erklärt die Verwaltung. Davon ausgenommen sei lediglich der „Nestbereich“für die U3-kinder, in dem nach wie vor Bildungsbereiche gleichzeitig verankert seien.
Das Gebäude sei seinerzeit in Massivbauweise errichtet worden. „Die tragenden Außenwände wurden zweischalig mit Dämmung errichtet. Die Dachkonstruktion besteht aus dem Dachstuhl und einer Pfanneneindeckung. Die Regenentwässerung wurde mit einer nicht sichtbaren Rinnenkonstruktion im Traufbereich der aufeinandertreffenden Dachflächen umgesetzt. Anfallendes Regenwasser wird über ein im Gebäude installiertes Rohrsystem abgeführt“, so die Stadt. Diese Konstruktion habe sich im Laufe der Jahre jedoch als Fehlkonstruktion erwiesen.
Denn: Die wasserführenden Rinnen seien damals nicht ausreichend dimensioniert worden. „Bei den heutzutage auftretenden Niederschlagsmassen können sie das Wasser nicht mehr aufnehmen“, so die Verwaltung. Durch die Stauwirkung steige das Regenwasser in den Rinnen und über die ebenfalls zu klein dimensionierten Kehlen in die Dachkonstruktion.
Zudem sei das Entwässerungssystem innerhalb des Gebäudes verlegt; auftretende Undichtigkeiten führten daher, wie bei der Dachkonstruktion, zu Feuchtigkeitsschäden. Teile der Holzkonstruktion seien dadurch mittlerweile schon schadhaft und hätten teilweise auch schon repariert werden müssen. Auf Dauer könne die Standsicherheit laut Stadt nicht gewährleistet werden. Um das Gebäude langfristig als Kindergarten nutzen zu können, seien also umfangreiche Sanierungsarbeiten unter Berücksichtigung energetischer Gesichtspunkte und Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz erforderlich.
Die Stadt schlägt deshalb vor, die Dachkonstruktion zu ändern. Dabei sollen die Regenrinnen und die
Kehlen ausreichend dimensioniert und die Entwässerungsleitungen außerhalb des Gebäudes geführt werden. Außerdem sollen in diesem Zusammenhang die verunreinigten Dämmmaterialien ausgebaut und entsorgt werden.
Auch die Versorgungsleitungen für die Heizungsanlage, die sowohl in der Dachkonstruktion als auch unterhalb des Fußbodenaufbaus verlaufen, sind marode: „Undichtigkeiten führen vermehrt zu Wasserschäden“, so die Stadt. Zudem sei die Heiztechnik veraltet. Sie soll bei der Sanierung auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden: Die Stadt schlägt vor, eine Fußbo
denheizung einzubauen. Auch die Leitungen der Brauchwasserversorgung sind laut Verwaltung in einem sehr schlechten Zustand, sodass Undichtigkeiten bei den wasserführenden Kupferleitungen vermehrt zu Wasserschäden führen. Deshalb sollen auch sie erneuert werden. Gleiches gelte für die Sanitärräume, die laut Stadt „in diesem Zusammenhang“neugestaltet werden sollen.
Die Decken im Kita-gebäude wurden zum größten Teil aus Holz gefertigt. Sie sollen „aus Sicht des vorbeugenden Brandschutzes“ausgetauscht werden, so die Stadt. Sie schlägt vor, Abhangdecken mit integrierten Led-leuchten einzubauen. Durch die neue Deckenkonstruktion werde auch die Akustik in den einzelnen Räumen verbessert.
Auch durch die Holzfenster aus Kiefer dringe bei heftigem Regen immer wieder Wasser in die Kita ein. Die Schäden an den Fenstern seien gravierend und nicht reparabel, so die Stadt. Sie sollen gegen Aluminiumfenster ausgetauscht werden.