Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Gedenken an 30 Jahre Brandanschlag
HÜNXE (P.N.) Vor 30 Jahren, in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1991, gab es in Hünxe einen Brandanschlag auf das dortige Asylbewerberheim an der Dorstener Straße. Drei Jugendliche warfen nach einer Party Brandsätze in die Wohnung einer libanesischen Familie. Die achtjährige Tochter Zeinab musste mit ihren Brandwunden noch lange in einer Spezialklinik behandelt werden, auch ihre zehnjährige Schwester wurde schwer verletzt.
Die drei jungen Täter (18 bis 19 Jahre) wurden wegen versuchten Mordes angeklagt und vom Landgericht Duisburg wegen Brandstiftung und schwerer Körperverletzung zu Freiheitsstrafen zwischen fünf und dreieinhalb Jahren verurteilt. Einer der Täter nahm sich nach der Tat das Leben.
Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann lud jetzt im Haupt-, Finanz- und Liegenschaftsausschuss die Politik und alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkveranstaltung 30 Jahre nach dem Brandanschlag ein. Am Sonntag, 3. Oktober, um 17 Uhr, beginnt die Veranstaltung mit einem Treffen an der Gedenktafel am Übergangsheim an der Dorstener Straße. Danach wird gemeinsam schweigend zur Dorfkirche gezogen.
Dort gibt es einen ökumenischen Gottesdienst, der von der evangelischen Kirchengemeinde mit den Pfarrerinnen Hanna Maas, Anke Bender und Pfarrer Mirko LipskiReinhardt sowie Diakon Michael van Meerbeck für die katholische Kirche gestaltet wird. Auch die Gesamtschule Hünxe ist mit eingebunden. Predigtworte spricht Zeitzeuge Stefan Querl. Der gebürtige Dinslakener hatte vor 30 Jahren über den Anschlag berichtet und ist heute Mitglied des Landesvorstands im Arbeitskreis der nordrhein-westfälischen Ns-gedenkstätten und Erinnerungsorte.