Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zweiter „Weißer Riese“ist gesprengt

2023 soll das dritte Hochhaus der Wohnanlage in Duisburg-hochheide fallen.

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DUISBURG (mlat) Rund 20 Sekunden. Länger dauert es nicht vom ersten Knall bis zum Ende des zweiten „Weißen Riesen“. Der 63 Meter hohe Wohnturm wurde am Sonntag nach jahrelange­r Vorbereitu­ng in Duisburg-hochheide gesprengt. 1750 Anwohner mussten daher für mehrere Stunden ihr Zuhause verlassen. Bereits im März 2019 war das erste Hochhaus der einst als glamourös geltenden Siedlung gesprengt worden. Das dritte soll 2023 folgen.

„Wir sind noch nicht fertig“, sagte Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link (SPD) nach der erfolgreic­hen Sprengung. Auf der Fläche der später als „Schandflec­ke“geltenden Gebäude soll eine Grünanlage entstehen. Link erhofft sich davon eine deutliche Aufwertung des Stadtteils.

Obwohl er das Areal bereits von der Sprengung des ersten Gebäudes kannte, war es für Sprengmeis­ter Martin Hopfe kein Routineein­satz.

„Dieses Mal wird es interessan­ter für Sie“, hatte er zuvor der versammelt­en Presse angekündig­t. In einer sogenannte­n Kipp-kollaps-sprengung wurde das Gebäude zum Einsturz gebracht. 500 Kilogramm Sprengstof­f waren dafür notwendig. Erst fiel die Mitte, dann folgten nacheinand­er die Seitenteil­e des Hochhauses. „Sowas haben wir noch nicht gemacht“, sagte Hopfe. „Schauen wir mal, ob es funktionie­rt.“

Es funktionie­rte. Und das trotz des trockenen Wetters ohne übermäßige Staubwolke. Dafür sorgte auch die Duisburger Feuerwehr, die die Sprengstel­le mit 600 Kubikmeter­n Wasser aus einem extra geschaffen­en Teich feucht hielt. Neben 200 Feuerwehrl­euten waren auch 200 Ordnungsam­tmitarbeit­er und 40 Polizisten am Sonntag in Hochheide im Einsatz.

Entgegen einer vorherigen Bitte der Stadt kamen auch mehrere Hundert Schaulusti­ge zur Sprengung. Einige Menschen wollten das Ereignis sogar unerlaubte­rweise von einem nahen Hochhausda­ch beobachten. Auch deswegen verzögerte sich der Ablauf um rund zehn Minuten. Um 12.10 Uhr war dann schließlic­h auch der zweite „Weiße Riese“Geschichte.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Der „Weiße Riese“im Moment der Sprengung.

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