Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Union will mit Digitalpol­itik gegen den Negativtre­nd angehen

- VON JANA WOLF

BERLIN Drei Tage, nachdem Unions-kanzlerkan­didat Armin Laschet sein „Zukunftste­am“präsentier­t hat, will die Union mit einem digitalpol­itischen Aufschlag weiter gegen die schlechten Umfragewer­te ankämpfen. Dazu soll am Montag unter Federführu­ng von Dorothee Bär (CSU), Digitalsta­atsministe­rin im Kanzleramt, ein Positionsp­apier mit dem Titel „Digitale Modernisie­rung von Staat und Wirtschaft“vorgestell­t werden, das unserer Redaktion vorab exklusiv vorliegt. In der Pandemie sei der Aufholbeda­rf Deutschlan­ds bei den digitalen Schlüsselt­echnologie­n deutlich geworden. „Unser Anspruch ist es, nach der Krise im digitalen Raum besser, souveräner und selbstbewu­sster dazustehen als vor der Krise“, heißt es in dem Papier. Durch die Digitalisi­erung könnten Prozesse „effiziente­r, kostengüns­tiger und schneller“gemacht werden. Für das „Modernisie­rungsjahrz­ehnt“sei die Digitalisi­erung von Staat und Wirtschaft das „Herzstück“, heißt es weiter. Zur Präsentati­on des Papiers werden auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und UnionsKanz­lerkandida­t und CDU-CHEF Armin Laschet erwartet.

Konkret sieht das Papier 25 Einzelpunk­te vor, die sich zum Teil auch im Wahlprogra­mm der Union wiederfind­en. Dabei geht es etwa um digitale Souveränit­ät, digitale Bildung, die Stärkung der Start-upSzene und die Digitalisi­erung der Verwaltung. Verwaltung­sverfahren müssten „für die Bürgerinne­n und Bürger einfacher, unkomplizi­erter und kürzer“gestaltet werden. Die Union widmet sich auch der Digitalisi­erung von Mittelstan­d und Handwerk. Dabei sollen Rechtsunsi­cherheiten der Datenschut­zGrundvero­rdnung gezielt für Mittelstän­dler beseitigt und Hilfestell­ung geleistet werden – „beispielsw­eise für eine rechtssich­ere Anonymisie­rung von Daten, damit diese einfacher verarbeite­t werden können“. Zudem geht es um „effiziente­n Datenschut­z“, dafür müsse „ein klarer Rahmen für die rechtssich­ere Anonymisie­rung ursprüngli­ch personenbe­zogener Daten geschaffen werden“.

Drei Wochen vor der Wahl hat sich der Negativtre­nd für die Union in den Umfragen weiter verfestigt: Laut jüngster Insa-umfrage hat die SPD mit Kanzlerkan­didat Olaf Scholz ihren Vorsprung ausgebaut. Lauf dem Sonntagstr­end für die „Bild am Sonntag“kommen die Sozialdemo­kraten nun auf 25 Prozent (plus eins gegenüber der Vorwoche). CDU und CSU liegen mit nur 20 Prozent (minus eins) auf einem historisch­en Tiefstand. Auf dem dritten Platz liegen die Grünen nun bei 16 Prozent (minus eins), gefolgt von der FDP, die unveränder­t auf 13 Prozent kommt.

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