Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Drei Kilometer Geschichte
Der Mehrhooger Bürgerverein will einen Geschichtsweg installieren, auch um Radfahrern den Ort näher zu bringen. Der Verein sucht nun Hilfe beim Aufbau. Geplant ist eine drei Kilometer lange Strecke mit Verweilplätzen.
MEHRHOOG (mre) Die Informationsveranstaltung der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung des Mehrhooger Bürgervereins in der Begegnungsstätte deckte vor allem eines auf: Ein ungefähr drei Kilometer langer Geschichtsweg mit Informationstafeln und Sitzplätzen ist nicht nur erwünscht, sondern auch machbar – sofern sich die nötigen Hilfskräfte zusammenfinden werden.
Manfred Driever von der Arbeitsgruppe setzte zu Beginn der Veranstaltung den anwesenden Vertretern derselben Gruppe und wenigen Gesandten von Vereinen des Dorfs das Ziel des Projektes vor Augen: „Damit möchten wir den individuellen Radfahrern entgegenkommen, um den Ort kennenzulernen.“
Wie genau dies erreicht werden soll, erläuterte Norbert Möllenbeck, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe, anhand einer Powerpoint-präsentation. So könnten bald am Grenzweg vor der katholischen Kirche die ersten Din-a1-informationstafeln mit Häppchen der Mehrhooger Dorfgeschichte empor ragen.
Am Bahnhof würde der Schaukasten des Bürgervereins um ein Informationsposter ergänzt werden und die restlichen Tafeln fände man am Penny-markt, vor der Niederrheinischen Sparkasse, an der Karlstraße und der Ottenstraße. Auch Bänke und zum Teil Tische sollen an diesen Stellen aufgebaut werden.
Dadurch könnten Vorbeikommende rasten und sich unter anderem über die Bedeutung der Bahnekerl-statue informieren, oder auch die frühere und neuere Gestalt von Gebäuden in Mehrhoog durch Fotos vergleichen. „Wir haben dann natürlich auch Neu-geschichtliches beschrieben“, ergänzte Norbert Möllenbeck. Acht weitere Bänke will die Arbeitsgruppe Dorfentwicklung gegen neue ersetzen.
Am Anfang des Jahres war die Idee des Geschichtsweges in den Videokonferenzen der Arbeitsgruppe geboren worden. Bereits viele andere Dörfer Hamminkelns haben solche Informationsrouten. Also machte sich die Arbeitsgruppe ans Werk: Am 6. April diesen Jahres diskutierte und plante sie mit der Stadtverwaltung, schloss die nötigen Verträge mit Grundstückseigentümern und erhielt am 18. August dann die Genehmigung ihres Antrags auf finanzielle Unterstützung von der Leader-region (LAG) Lippe-isselNiederrhein.
Von den 19.943 Euro an Projektkosten übernimmt die Leader-region daher 15.955 Euro (80 Prozent), der Rest wird von der Volksbank und die Sparkasse gesponsert. Die Materialien kommen innerhalb der zweiten Oktoberwoche an, gesucht werden nur noch tatkräftige Hände, die alles aufstellen.
Norbert Möllenbeck gab zu Bedenken, dass die hauptsächlich älteren Mitglieder der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung meist nicht im Stande wären, die schwereren Aufbauarbeiten zu verrichten. Der Untergrund muss je nach Station plattiert, planiert oder gereinigt werden, außerdem müssen die Sockel der Bänke und Tische fest im Boden einbetoniert sein. Im Gegenzug für den Aufbau bietet die Arbeitsgruppe zum Beispiel an, ein Schildchen, das die Helfenden erwähnt, an der Station anzubringen, oder ein gemeinsames Richtfest zu feiern. Dafür haben sich bis jetzt nur der Männerchor und der Turnverein entschieden. Zur Mehrhooger Trägerverein-jahreshauptversammlung wird die Arbeitsgruppe erneut die Werbetrommel rühren, jedoch können sich alle Gewillten bei Arbeitsgruppenmitglied Robert Zellerhoff per E-mail an Robert.zellerhoff@t-online.de auf die Helferliste setzen lassen.