Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Nabu-vorsitzender verteidigt die Wölfin Gloria
SCHERMBECK (sae) Besonders Landwirte, deren Vieh im Wolfsgebiet Schermbeck lebt, sind zurzeit nicht gut auf Gloria zu sprechen. Die Wölfin hat bereits einige Tiere gerissen und die Diskussionen, ob sie eine Daseinsberechtigung hat, sind aktuell. Nun meldet sich der Vorsitzende des Nabu-kreisverbandes Wesel, Peter Malzbender, zu Wort und erklärt, warum die Schermbecker sich an das Tier gewöhnen müssen.
Peter Malzbender erklärt, dass von vielen Menschen die systemökologische Bedeutung der Wölfin nicht bedacht wird. Dazu sagt er: „Der Wolf macht viel für das Ökosystem“. Zudem handele es sich bei den Schützern der Wölfin nicht um Tierschützer, sondern um Naturschützer, die abwägen, welches Vorgehen sich am besten auf die Natur auswirkt. Er selbst sagt: „Gloria ist kein Problemwolf“.
Vor allem Kühe seien durch den Wolf laut Malzbender nicht gefährdet. Es gäbe keine Übergriffe. Allerdings bedauere der Vorsitzende, dass diese durch den Wolf erschreckt werden. Dies könnte aber auch durch einen Hund oder eine Wildsau geschehen. Der Wolf agiere schon immer als Sündenbock, „das kann man schon an dem Märchen Rotkäppchen erkennen“, sagt Malzbender. Eine mögliche Lösung für das Problem auf den Weiden sei ein Herdenschutzhund.
Malzbender beteuert, dass keine Tierart einer anderen vorgezogen wird. Die Wölfin sei wichtig für die Artenvielfalt und diese Art werde auch nicht mehr verschwinden.