Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SV Schermbeck tritt pomadig auf
Der Fußball-oberligist kassiert eine verdiente 0:4-Niederlage bei Westfalia Rhynern.
SCHERMBECK (beck) Das war nur eine Stippvisite an der Tabellenspitze: Mit 0:4 (0:1) haben die Oberliga-fußballer des SV Schermbeck am Sonntag das Gastspiel bei Westfalia Rhynern verloren und mussten damit nach nur einer Woche den Platz an der Sonne gleich wieder räumen. Allerdings bot das Team von Trainer Sleiman Salha während der gesamten 90 Minuten auch nur fußballerische Magerkost, so dass zu keiner Zeit ein weiterer Erfolg in Frage kam.
„Wie gewonnen, so zerronnen”, sagte der Svs-coach nach dem Ende eines Spiels, in dem seine Mannschaft den 6:0-Erfolg vom ersten Spieltag gegen Westfalia Herne veredeln wollte. „Das war aus unserer Sicht ein gebrauchter Tag“, meinte Sleiman Salha. Seine Elf verspielte damit auch fast wieder das gute Torverhältnis.
Schon nach 14 Minuten musste sich Salha zum ersten Mal grämen. Einen gegnerischen Doppelpass im Strafraum der Schermbecker unterband Nikolaj Zugcic nur mit einem Foulspiel. Der Referee entschied auf Strafstoß für die Gastgeber, den versenkte Hakan Sezer zum 1:0 für Rhynern im Gästegehäuse. Schermbeck spielte pomadig und ließ jeglichen Druck vermissen, der noch in der Vorwoche zum erfolgreichen Auftakt geführt hatte.
Erst nach einer halben Stunde erarbeitete sich der SVS zumindest ein optisches Übergewicht, kam aber auch in dieser Phase nie gefährlich vor das Tor der Hausherren. „Wir hatten heute keinen Drang nach vorne”, stellte auch Salha fest. „In der Kabine”, so der Coach, „hatten wir uns richtig viel vorgenommen”, doch auch nach dem Seitenwechsel besserte sich das Spiel der Gäste nicht.
Im Gegenteil: Rhynern blieb das druckvollere Team und kam durch einen sehenswerten Distanzschuss aus 22 Metern von Lennard Kleine zum zweiten Tor (63.). Die Hoffnungen der Schermbecker schwanden und nach einem unnötigen Ballverlust in des Gegners Hälfte führte ein Konter zur Vorentscheidung. Kleine hatte auf Sezer abgelegt, der das Leder zum 3:0 versenkte. Doch damit nicht genug: In der 80. Minute traf Sezer mit einem Traumtor aus 25 Metern zum dritten Mal und stellte den 4:0-Endstand her.
„Ich werde nun aber nicht auf meine Jungs draufhauen”, sagte ein ernüchterter Salha mit Abstand zum Geschehen. „Wir werden in der kommenden Woche in Ruhe weiterarbeiten und uns auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.” Schon am Donnerstag spielt der SVS im Kreispokal bei der Spielvereinigung Erkenschwick, am Sonntag dann kommt der Holzwickeder SC.
SVS: Hester; Schlüter (68. Malte Grumann), Jordan, Zugcic (68. Miles Grumann), Steinrötter, Bachmann, Schick (68. Pakowski), Habitz, Stieber (83. Cavar), Özdemir, Smykacz.